Niederösterreich will Ankaufsprämie für E-Autos

Um den Umstieg auf Elektroautos zu forcieren, fordert Umweltlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) eine Ankaufsprämie von 5.000 Euro. Außerdem brauche es laut ihm ein neues Ökostromgesetz, um die Energiewende voranzutreiben.

29.000 Photovoltaikanlagen, 650 Windkraftanlagen, 567 Kleinwasserkraftanlagen sowie einige Großwasserkraftanlagen sorgen dafür, dass in Niederösterreich seit heuer mehr Strom aus Erneuerbarer Energie produziert als verbraucht wird. „Am heutigen Tag können wir sagen, dass im Bundesland Niederösterreich rechnerisch bereits 104 Prozent des benötigten Stroms aus Erneuerbaren Energien produziert wird", informierte Umweltlandesrat Stephan Pernkopf bei einer Pressekonferenz am Montag. Trotz der Erfolge ortet er aber „Bremsklötze“, die die Energiewende blockieren würden.

Neues Ökostromgesetz für viele Projekte notwendig

Konkret verwies Pernkopf auf etwa 100 Windräder, die in Niederösterreich derzeit in der „Warteschleife“ seien. „Wir brauchen deshalb rasch ein neues Ökostromgesetz, weil es in unserem Bundesland viele Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien gibt, wo die Verfahren bereits abgeschlossen sind, die aber nur mit einem neuen Bundesgesetz umgesetzt werden können“, so Pernkopf.

Darüber hinaus fordert Pernkopf vom Bund eine Ankaufsprämie für Elektroautos. „Wir haben zwar in Niederösterreich die meisten Elektroautos in Österreich, aber wir reden immer noch von einer kleinen Anzahl“, hielt Pernkopf fest. Um den Umstieg auf Elektroautos zu forcieren, spricht er sich für eine Ankaufsprämie von 5.000 Euro pro E-Auto aus. Am Sonntag hatte Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) bereits eine Förderung des Ankaufs von E-Autos in Aussicht gestellt. Er will am Mittwoch gemeinsam mit Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) ein „E-Mobilitätspaket“ präsentieren.

Energiewende bringt wirtschaftliche Vorteile

Laut der Ökologin Monika Langthaler, der Geschäftsführerin von Brainbows, würde die Energiewende auch zahlreiche Arbeitsplätze schaffen. In Österreich und Niederösterreich sei die Entwicklung in der Umweltbranche seit 2008 immer wesentlich besser gelaufen als die „traditionelle“ Wirtschaft. Die Beschäftigungszahlen bei den „Green Jobs“ würden kontinuierlich steigen, sagt sie. „Durch das Pariser-Klimaschutzabkommen bieten sich auch für österreichische Umwelttechnologieunternehmen unglaubliche Chancen, auch im Ausland mit dieser Technologie aktiv zu sein“, so Langthaler.

Auch Christian Helmenstein vom Economica Institut sieht in einer fläschendeckenden Umstellung auf Erneubare Energieträger positive Chancen für die Wirtschaft: „Wenn wir in Österreich aus den fossilen Brennstoffen aussteigen, würden wir einen Handelsbilanzüberschuss von 5,7 Milliarden Euro erwirtschaften. Eine negative Handelsbilanz bedeutet eine Verschuldung gegenüber der anderen Welt. Unser volkswirtschaftlicher Vorteil aus dem Ausstieg aus fossiler Energie beläuft sich auf eine Million Euro pro Tag“.

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