2017 bringt mehr Sport an Schulen

In den österreichischen Schulen bringt das Jahr 2017 viel Neues: Es wird etwa ein neues Testinstrument für Volksschüler eingeführt, das Sprachprobleme beheben soll. Auch die tägliche Bewegungseinheit wird 2017 ausgeweitet.

Ab dem Schuljahr 2017/18 werden in den ersten Klassen der Volksschulen flächendeckend neue Testinstrumente angewendet, mit denen Sprachprobleme von Schülern erkannt und dann durch individuelle Förderung behoben werden können. 2018/19 soll der Einsatz auf die zweiten Klassen ausgedehnt werden, später sollen Instrumente zur Vermittlung weiterer Kompetenzen entwickelt werden.

Durch das Diagnoseinstrument mit dem etwas sperrigen Namen „Unterrichtsbegleitende Sprachstandsbeobachtung“ (USB) soll jeweils am Beginn des zweiten Semesters erhoben werden können, welche Kinder Probleme in Deutsch haben und diese dann gezielt gefördert werden. Im laufenden Schuljahr wurde das vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) entwickelte Tool samt Fördermöglichkeiten schon in der Praxis getestet.

Rückenturnen

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Bewegungseinheiten im Unterricht

Weitere Neuerung im Schuljahr 2017/18: Nach dem Burgenland führt auch Oberösterreich eine tägliche Bewegungseinheit ein, über die Teilnahme entscheiden allerdings die einzelnen Schulen. Das Modell sieht keine tägliche Turnstunde an den Pflichtschulen (Volksschulen, Neuen Mittelschulen) und AHS-Unterstufen vor, vielmehr sollen auch in anderen Unterrichtsfächern (etwa Tanzen im Musikunterricht, Naturerfahrung in Biologie) bzw. der Pause Bewegungseinheiten eingebaut werden. Laut Sportministerium könnte bald eine Ausweitung auf alle Bundesländer folgen.

Mit 2017/18 können außerdem die ersten AHS auf das Modell der Neuen Oberstufe (NOST) umsteigen. Dabei wird der Lernstoff in je ein Semester umfassende Module unterteilt. Bei einer negativen Note in einem Fach muss dann nicht die ganze Klasse wiederholt, sondern nur das jeweilige Modul positiv abgeschlossen werden. Bis zur Matura müssen aber alle „Nicht Genügend“ ausgebessert sein. Die Möglichkeit zum Start mit Herbst 2017 werden nach derzeitigem Stand laut Bildungsministerium aber nur 25 der 347 AHS nutzen.

Ursprünglich sollte die NOST mit Herbst 2017 verpflichtend an allen mindestens dreijährigen Oberstufenformen ab der 10. Schulstufe starten. Nach Kritik von Lehrern, Eltern und Schülern muss die Umstellung nun erst verpflichtend mit dem Schuljahr 2019/20 erfolgen - mehr dazu in Neue Oberstufe: Testschule offenbart Mängel (noe.ORF.at; 22.5.2016).

Strafe bei Verletzung der Ausbildungspflicht

2017 bringt auch wieder neue Bildungstests und Testergebnisse für Österreichs Schüler: Voraussichtlich im März werden die Ergebnisse der Bildungsstandardüberprüfungen aus dem Vorjahr im Fach Deutsch der vierten Klassen Neue Mittelschule (NMS) und AHS bekanntgegeben. Am 11. Mai wird dann überprüft, ob die Schüler der achten Schulstufe die geforderten Kompetenzen im Fach Mathematik erreichen.

Mit 3. Mai starten die Zentralmatura-Klausuren an den AHS und berufsbildenden höheren Schulen (BHS): Den Auftakt macht wie immer das Fach Deutsch, als letztes Fach ist Griechisch am 12. Mai mit zentral vorgegebenen Aufgaben dran. Eine Premiere feiert die Zentralmatura 2017 teilweise (in Deutsch, Mathematik, Englisch) bei der Berufsreifeprüfung, durch die Absolventen von Lehre oder Fachschulen einen Hochschulzugang erhalten.

Erstmals gestraft wird außerdem ab 1. Juli 2017, wenn die Ausbildungspflicht bis 18 Jahre nicht eingehalten wird. Seit Sommer sind Jugendliche bis 18 Jahre verpflichtet, nach der Schulpflicht entweder eine Schule zu besuchen oder eine Berufsausbildung zu machen. Andernfalls drohen ihren Eltern ab 1. Juli 2017 Sanktionen: Als „ultima ratio“ sind Verwaltungsstrafen zwischen 100 und 500 Euro vorgesehen, im Wiederholungsfall 200 bis 1.000 Euro.

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