NÖAAB fordert Wochenarbeitszeit

Der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmerbund (NÖAAB) hat am Freitag sein Modell für eine Neuregelung der Arbeitszeit vorgestellt. Gefordert wurde ein Wechsel von der Tagesarbeitszeit zur Wochenarbeitszeit.

Mit dem neuen Modell zur Neuregelung der Arbeitszeit will der niederösterreichische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmerbund ein Maximum an Freiheiten für Arbeitnehmer bei einem Minimum an Regulierungen erreichen. Bei den gesetzlichen Bestimmungen will man weg von der Tagesarbeitszeit hin zur Wochenarbeitszeit, erklärte NÖAAB-Obmann und Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) bei einer Pressekonferenz in St. Pölten. Der Vorschlag beinhaltet eine Höchst-Wochenarbeitszeit von durchschnittlich 48 Stunden, durchgerechnet auf vier Monate.

„Die Tagesarbeitszeit schränkt permanent ein und führt zu einem Überregulieren“, erklärte Sobotka. Seinen Angaben zufolge sei in Spitälern, Pflegeeinrichtungen oder auch im Bereich der öffentlichen Sicherheit die Wochenarbeitszeit bereits gelebte Praxis. Er forderte, dass dieses Modell auf alle Berufe ausgeweitet werde.

Forderung nach Arbeitszeitrecht

In Schweden, Finnland oder Tschechien seien derartige Modelle bereits umgesetzt. Das NÖAAB-Modell orientierte sich laut Sobotka an der EU-Arbeitszeitrichtlinie, die unter anderem eine tägliche Ruhezeit von elf Stunden beinhalte. Am Wochenende sind 36 Stunden Ruhezeit geplant. Pro Woche sollen wie bisher 38,5 oder 40 Stunden (je nach Kollektivvertrag) gearbeitet werden. Entlohnung und Überstundenzuschläge soll weiterhin der Kollektivvertrag regeln.

NÖAAB Sobotka Arbeitszeitmodell

ORF/Gernot Rohrhofer

NÖAAB-Landesobmann Wolfgang Sobotka und NÖAAB-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern präsentieren das NÖAAB-Arbeitszeit-Modell

Vorgesehen ist außerdem eine Stärkung der Sozialpartnerschaft in Unternehmen. Betriebsvereinbarungen sollen künftig Normal-Arbeitszeitmodelle festlegen und individuelle - auch vom Kollektivvertrag abweichende - Regelungen ermöglichen. Der NÖAAB will ein Arbeitszeitrecht, das Schutz für Arbeitnehmer garantiert und ihnen Freiheiten bei der Zeiteinteilung gibt. Das Modell wurde bei einer Landesvorstands-Klausur einstimmig beschlossen. Der Vorschlag werde auf Bundesebene eingebracht, außerdem gebe es Gespräche mit den Sozialpartnern im Land, sagte Sobotka.

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