Land und Wirtschaft wollen Markt stärken

Die Wirtschaft in Niederösterreich soll heuer um 1,7 Prozent wachsen. Damit würde man über dem Bundesschnitt liegen. Das Land und die Wirtschaftskammer Niederösterreich wollen daher enger zusammenarbeiten, um den Markt zu stärken.

Die enge Zusammenarbeit von Interessenvertretung und Politik sowie die gemeinsamen Maßnahmen zur positiven Entwicklung der heimischen Unternehmen standen bei einem Pressegespräch am Donnerstag im Vordergrund. „Das niederösterreichische Wirtschaftswachstum wird 2017 mit erwarteten 1,7 Prozent bereits das fünfte Jahr in Folge über dem Österreich-Durchschnitt, der heuer 1,4 Prozent betragen soll, liegen", sagte Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP).

Zwazl richtet Appell an die Regierung

Die Verlängerung des Handwerkerbonus in der Höhe von 20 Prozent der Kosten, maximal 3.000 Euro, sei bereits ein Erfolg, so Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ). „3,2 der insgesamt 20 Millionen Euro sind bereits ausgeschöpft. Mit 27,3 Prozent nimmt Niederösterreich österreichweit den Handwerkerbonus am stärksten in Anspruch", sagte Zwazl. Als weitere Punkte nannte sie die Senkung der Lohnnebenkosten, die eine Entlastung von einer halben Milliarde Euro für die heimischen Betriebe bringe, Maßnahmen bezüglich der Gewerbeordnung wie eine Vereinfachung im Betriebsanlagenrecht sowie die neue Investitionszuwachsprämie für Klein- und Mittelbetriebe.

Laut Zwazl müssten aber weitere Maßnahmen folgen. So sollen etwa Unternehmensgründer unterstützt werden, die Breitbandinitiative vorantreiben, aber auch Investitionen forcieren. Zwazl kritisierte auch, dass die neue Investitionszuwachsprämie nicht für Transportunternehmer bei der Anschaffung von Fahrzeugen gilt. „Mein Appell gilt an die Bundesregierung, weil wir ganz einfach der Meinung sind, dass es hier eine Branche ist, die sehr dringend die Investitionszuwachsprämie braucht“, sagte Zwazl.

Exportoffensive als weitere Maßnahme

Als weitere Maßnahme nannte Bohuslav die Exportoffensive. „Eine Milliarde Euro Umsatz im diesem Bereich sichert über 11.000 Arbeitsplätze in Niederösterreich, und wir schaffen es jährlich, die 20-Milliarden-Euro-Grenze zu knacken“, so die Wirtschaftslandesrätin. Seit 2010 widme sich die Offensive branchenspezifisch Exportmärkten in der Türkei, den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Großbritannien, den USA, in Russland und zuletzt im Iran. Hier habe das Exportvolumen zuletzt 45 Millionen Euro betragen, Ziel seien über 100 Millionen Euro.

„Der Exportmarkt ist wichtig, um auch Exportmärkte zu bearbeiten, die zu unseren Branchen und unserem Knowhow passen“, so Bohuslav. Bezüglich der Russland-Sanktionen forderte Bohuslav, dass man zurück an den Verhandlungstisch müsse, um Lösungen zu finden.

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