U-Haft für Terrorverdächtigen beantragt

Nach der Festnahme eines terrorverdächtigen 30-jährigen Syrers am Donnerstag in St. Pölten hat die Staatsanwaltschaft am Freitagnachmittag die Verhängung der U-Haft beantragt. Eine Entscheidung des Gerichts stand noch aus.

Dem Asylwerber aus Syrien wird vorgeworfen, einer terroristischen Organisation anzugehören. Er habe sich bisher leugnend verantwortet, sagte Michaela Schnell, Leiterin der Anklagebehörde, auf Anfrage der „Austria Presse Agentur“. Sichergestellte Datenträger würden noch ausgewertet, ließ die Leiterin der Staatsanwaltschaft wissen. Texte in arabischer Sprache müssten übersetzt werden.

Entscheidung über U-Haft bis Samstagabend

Der Akt mit den Haftanträgen der Staatsanwaltschaft sei mittlerweile beim Landesgericht St. Pölten eingelangt, teilte Vizepräsidentin Andrea Humer mit. Da für die Einvernahme des 30-Jährigen ein Arabisch-Dolmetscher notwendig sei, könne über die Untersuchungshaft am Freitag nicht mehr entschieden werden. Der Journalrichter des Landesgerichts werde den Mann am Samstag einvernehmen und über die Anträge der Staatsanwaltschaft entscheiden. Die Frist läuft bis morgen Abend, so Humer.

Gestürmtes Haus in St. Pölten

ORF / Schreiber

Der Verdächtige wurde bei einem Cobra-Einsatz am Donnerstag festgenommen

Der syrische Staatsbürger wurde am Donnerstagvormittag von Beamten der Sondereinheit Cobra in einem Haus im Zentrum von St. Pölten festgenommen. Laut Angaben eines Kriminalisten leistete er bei dem Zugriff keinen Widerstand.

Der Mann soll der Al-Nusra-Front angehört haben, einer Abspaltung der Terrororganisation Al-Kaida im syrischen Bürgerkrieg, die sich seit vergangenem Jahr Fateh al-Scham nennt. Ein Bedrohungsszenario - also etwa einen geplanten Anschlag - habe es nach derzeitigem Stand der Ermittlungen nicht gegeben.

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