Zwei Jahre Haft nach fingierter Lkw-Entführung

Am Landesgericht Wr. Neustadt wurde am Freitag ein Rumäne wegen schweren Diebstahls zu zwei Jahren teilbedingter Haft verurteilt. Laut Anklage beteiligte er sich 2012 an der Entführung eines mit neun Millionen Zigaretten beladenen Lkw.

Rumänische Chauffeure hatten im Mai 2012 angegeben, in der Nacht auf einem Parkplatz an der Wiener Außenringautobahn (A21) in Heiligenkreuz (Bezirk Baden) im Führerhaus überfallen worden zu sein. Mehrere Täter hätten sie dann mit dem Sattelzug einer belgischen Spedition entführt und erst in Ungarn freigelassen.

Die Ermittler fanden allerdings heraus, dass die Bande den entwendeten Lkw in einer eigens angemieteten Halle in Würmla (Bezirk Tulln) versteckt hatte. Als die Verdächtigen kamen, um die Beute zu holen, klickten die Handschellen. Die Zigaretten im Wert von zwei Millionen Euro wurden sichergestellt.

Angeklagter war voll geständig

Der Mann wurde als Beteiligter an der Tat zu zwei Jahren, davon 16 Monate bedingt, verurteilt. Laut Staatsanwalt hatte der Angeklagte damals sowohl an der Planung des Coups mitgewirkt als auch an der Finanzierung des Mietobjekts. Mildernd wertete der Schöffensenat jedoch das umfassende Geständnis.

Fünf Bandenmitglieder sind bereits seit Längerem rechtskräftig verurteilt. Sie erhielten Haftstrafen von dreieinhalb Jahren unbedingt bis 15 Monaten bedingt. Einer davon dürfte den 33-Jährigen verraten haben, worauf der gelernte Bauarbeiter, der in seiner Heimat Frau und Kind hat und selbstständig tätig ist, festgenommen und nach Österreich ausgeliefert wurde.