AK fordert Verbot von Bankomatgebühren

Das Land verlängert die Kooperation mit der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) in Konsumentenschutzfragen für ein weiteres Jahr. Die AKNÖ hat sich dabei am Montag gegen Bankomatgebühren ausgesprochen.

AKNÖ-Präsident Markus Wieser präzisierte am Montag bei einem Pressegespräch in St. Pölten seine Forderung: „Der Zugang zum eigenen Geld - und in dem Fall geht es um das eigene Geld der Kundin oder des Kunden - muss kostenlos sein.“ Die heimischen Konsumenten würden bereits genug an Kontogebühren bezahlen, die laut letztem Bankenmonitoring um ein Viertel gestiegen seien, so Wieser. Auch sonstige Spesen wie zum Beispiel für die Änderung von Verträgen oder für die Anfertigung von Fotokopien „machen beträchtliche Summen für die Konsumentinnen und Konsumenten aus“, sagte der AK-Präsident. „Bankomatgebühren sind daher völlig inakzeptabel“, so Markus Wieser.

Renner unterstützt Forderung der AKNÖ

Der Zugang zum eigenen Bargeld sei ein essenzieller Bestandteil des Kontovertrages, der nicht mit einer zusätzlichen Gebühr belastet werden dürfe. In den meisten österreichischen Kontoverträgen sei das Abheben von Geld am Bankomaten ohnehin schon inkludiert. Weitere Gebühren seien damit abzulehnen, so Wieser.

Die Forderung nach einem Verbot von Bankomatgebühren wurde von der für Konsumentenschutz zuständigen Landeshauptmann-Stellvertreterin Karin Renner (SPÖ) unterstützt, weil „nicht einzusehen ist, dass - wenn die Bankkunden schon Gebühren zahlen - dann noch weitere dazukommen. Da spreche ich gar nicht an, dass die gesamte krisenhafte Entwicklung, die wir seit Jahren haben, sich ohnehin im Sparzinsenniveau niederschlägt, wo man in Wirklichkeit kaum mehr einen ordentlichen Zinsertrag erreichen kann“, sagte Renner.

Wichtigste Themen: Wohnen, Handy und Internet

Seit dem Jahr 2002 gibt es eine Kooperation zwischen dem Land und der Arbeiterkammer. Konkret bedeutet dies, dass auch jene Menschen, die in Niederösterreich wohnen, aber nicht Kammermitglieder sind, die Dienste der AKNÖ in Konsumentenschutzfragen in Anspruch nehmen können.

„10.800 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher wurden im vergangenen Jahr beraten und unterstützt. Die Anfragen an die Konsumentenberater drehten sich um Finanzdienstleistungen, Wohnen, Handy und Internet“, führte Renner weiters aus. In den letzten 16 Jahren wurden 250.000 Bürgerinnen und Bürger in Konsumentenschutzangelegenheiten beraten.

"Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit sind die Arbeiterkammer Niederösterreich und der Verein ‚pro.konsument‘ die Nummer eins im Konsumentenschutz in Niederösterreich. Wir sind die erste Anlaufstelle, egal, wo der Schuh drückt“, ergänzte AK-Präsident Wieser.

AK verlangt Beschränkung der Inkassobürokosten

Rund um Inkassogebühren gebe es hunderte Fälle pro Jahr, sagte AKNÖ-Direktor Joachim Preiß, Obmann von „pro.konsument“. Er berichtete von einer Frau aus dem Bezirk St. Pölten, die nach der Bestellung einer kostenlosen Kaffee-Fototasse vergessen hatte, das Porto in Höhe von 3,99 Euro zu bezahlen. Nach acht Monaten erhielt sie eine Mahnung eines Inkassobüros über 74,29 Euro - mehr als das 18-Fache der ursprünglichen Versandspesen. Die AKNÖ fordert daher eine Beschränkung der Inkassobürokosten.

Außerdem soll heuer die Erreichbarkeit der Schlichtungsstellen als neutrale Vermittlungseinrichtung der Streitbeilegung verbessert werden, so Preiß. Unternehmen und Konsumenten könnten sich dadurch unnötige Gerichtsverfahren ersparen. 2017 soll es eine neue Schlichtungsstelle für Fragen im Immobilienbereich geben.

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