Finanzamt: Änderungen für Geringverdiener

Seit Montag bietet die Arbeiterkammer Niederösterreich wieder Beratungsgespräche zum Steuerausgleich an. Neu ist heuer, dass das Finanzamt in manchen Fällen automatisch Geld zurückzahlt. Zugute kommt das vor allem Geringverdienern.

Niedrigverdiener und Pensionisten kommen heuer erstmals in den Genuss einer Steuergutschrift, ohne selbst beim Finanzamt einen entsprechenden Antrag zu stellen. Die sogenannte Negativsteuer wird nämlich ab Juli automatisch ausbezahlt. Bei Niedrigverdienern, etwa bei Lehrlingen oder bei Teilzeitkräften, sind das bis zu 400 Euro. Pensionisten mit einer geringen Pension bekommen maximal 110 Euro vom Finanzamt zurück.

Spenden und Kirchenbeiträge bald auch automatisch

Ab dem nächsten Jahr wird der automatische Steuerausgleich ausgeweitet. Dann werden auch Spenden an begünstigte Empfänger, Kirchenbeiträge und Beiträge zur freiwilligen Weiterversicherung bzw. für den Nachkauf von Versicherungszeiten automatisch berücksichtigt. Damit das funktioniert, muss man allerdings einiges beachten: Bei Spenden beispielsweise müssen jeweils Vor- und Nachnamen sowie das Geburtsdatum angegeben werden. Nur so kann die Spende automatisch berücksichtigt werden.

Der automatische Steuerausgleich bedeute aber nicht, dass das Finanzamt ab jetzt alles selbst erledigt, sagt Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich, „denn die Werbungskosten, die Sonderausgaben und die außergewöhnlichen Belastungen können weiterhin nur bei Antrag geltend gemacht werden.“ Bei jenen, die im letzten Steuerausgleich beispielsweise angegeben haben, dass sie die Familienbeihilfe beziehen, wartet das Finanzamt ab, ob dieser Anspruch weiterhin besteht. Sollte das Finanzamt einen geringeren Betrag auszahlen, kann man den Anspruch fünf Jahre lang nachträglich geltend machen.

16.000 Beratungstermine angeboten

Die sogenannten Steuersparwochen der Arbeiterkammer Niederösterreich finden heuer vom 6. März bis zum 29. Juni statt. Landesweit werden 16.000 Beratungstermine angeboten, 14.300 davon waren beim Startschuss am Montag bereits vergeben. Im vergangenen Jahr wurden bei den Steuersparwochen laut Arbeiterkammer mehr als 14 Millionen Euro für die Arbeitnehmer zurückgeholt.

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