Moderne Bushaltestellen spalten St. Valentin

Die Stadtgemeinde St. Valentin (Bezirk Amstetten) will sechs Bushaltestellen neu gestalten. Entworfen wurden die Pläne von der Akademie für bildende Künste Wien. Die moderne Umsetzung ruft aber auch kritische Stimmen hervor.

Als die Pläne vergangene Woche über die Social-Media-Plattform Facebook von der Gemeinde St. Valentin vorgestellt wurden, sorgten sie für Aufregung. Viele User drückten ihren Unmut aus: Die Bushaltestellen seien zu modern und passen nicht ins Stadtbild. In dieselbe Richtung schlägt auch Stadtrat Andreas Pum (ÖVP). Er kritisiert die geplanten Haltestellen: „Mit den Fotographie-Plänen sieht man, dass das ein absoluter Bruch ist. Das kann man in der Form bei uns nicht platzieren.“

Bei dem Projekt arbeitet die Stadtgemeinde mit der Akademie der bildenden Künste Wien zusammen. „Studierende haben sich die Gegebenheiten vor Ort angeschaut und jetzt gibt es sechs genaue Entwürfe die zur Diskussion stehen", sagt Stadtentwicklungsstadtrat Patrick Hagmüller (SPÖ). Er ist für das Projekt mitverantwortlich und hält fest, dass der Bau der modernen Haltestellen noch nicht beschlossen sei.

Umsetzung der Haltestellen noch offen

Dass die Diskussion um die Bushaltestellen so emotional ablaufen wird, hatte auch Bürgermeisterin Kerstin Suchan-Mayr (SPÖ) nicht erwartet. „Wir gehen einen neuen Weg und haben etwas Neues ausarbeiten lassen", sagt Suchan-Mayr und fragt sich: „Darf man jetzt keine innovativen Projekte mehr vorschlagen?“. Auch sie lässt offen, ob die Pläne der Haltestellen tatsächlich umgesetzt werden, hofft aber, dass sie nicht zu Tode geredet werden.

Aber nicht nur die moderne Art der geplanten Bushaltestellen wird kritisiert. Laut Stadtrat Pum seien diese nämlich auch nicht zweckmäßig. Er meint, dass sie keinen guten Wetterschutz bieten würden und kritisiert auch die Höhe der geplanten Gesamtkosten von 120.000 Euro. Die Befürworter des Projekts weisen wiederum darauf hin, dass das Budget nicht voll ausgeschöpft werden soll. Bei einer etwaigen Umsetzung des Kunstprojekts hofft man außerdem auf eine Förderung des Landes Niederösterreich.

Einig ist man sich in St. Valentin zumindest bei der Tatsache, dass neue Bushaltestellen notwendig sind. Denn sowohl SPÖ als auch ÖVP stimmten zu, dass neue Haltstellen kommen sollen – in welcher Form, bleibt bis auf Weiteres allerdings unbeantwortet.

Nikolaus Dopler, noe.ORF.at

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