Mikl-Leitner: Langjährige Pröll-Wegbegleiterin

Beim Landesparteitag der ÖVP Niederösterreich wird Johanna Mikl-Leitner heute zur Landesparteiobfrau gewählt, sie folgt Erwin Pröll nach. Am 19. April wird Mikl-Leitner zur ersten Landeshauptfrau von Niederösterreich gewählt.

Mikl-Leitner wurde am 9. Februar 1964 in Hollabrunn geboren und wuchs in Großharras (Bezirk Mistelbach) auf. Vor dem Beginn ihrer politischen Karriere war sie Lehrerin an der Handelsakademie in Laa an der Thaya (Bezirk Mistelbach), danach Unternehmensberaterin.

Über „Initiative für Erwin Pröll“ in die Politik

1993 begann ihre politische Karriere in der ÖVP, damals an der Seite von Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) mit der „Initiative für Erwin Pröll“ bei der Landtagswahl. Zwei Jahre später holte sie Ernst Strasser (ÖVP) als Marketingleiterin in die Landespartei. 1998 folgte sie ihm als ÖVP-Landesgeschäftsführerin nach, 1999 zog sie außerdem in den Nationalrat ein.

Nachdem die ÖVP 2003 die absolute Mehrheit bei der Landtagswahl erreicht hatte, legte Mikl-Leitner ihr Mandat im Nationalrat und die Landesgeschäftsführung zurück und wurde zum Mitglied der Niederösterreichischen Landesregierung gewählt. Sie wurde zunächst Landesrätin für Europa- und Familienagenden, später auch für den Bereich Soziales.

Fünf Jahre Innenministerin in Wien

Als im April 2011 Josef Pröll (ÖVP) als Vizekanzler und Parteiobmann zurücktrat und im Kabinett Werner Faymann (SPÖ) eine Regierungsumbildung anstand, wechselte Mikl-Leitner von der Landes- in die Bundeshauptstadt und wurde Innenministerin. „Wenn man Sicherheitsministerin sein darf, bedarf das sehr viel an Sensibilität, sehr viel an Spitzengefühl, bedarf es aber auch viel an Durchsetzungskraft und vieler klarer Entscheidungen“, so Mikl-Leitner bei ihrer Angelobung. Im selben Jahr wurde sie Bundesobfrau der ÖVP-Teilorganisation ÖAAB (Österreichischer Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbund).

2016 Rückkehr nach Niederösterreich

Am 21. April 2016 wurde Mikl-Leitner im Niederösterreichischen Landtag mit großer Mehrheit zur neuen Stellvertreterin von Landeshauptmann Pröll gewählt. 50 der 54 anwesenden Abgeordneten (von 56) stimmten für sie. „Ich habe den härtesten Job in der Bundesregierung hinter mir und die schönste Aufgabe Österreichs vor mir“, sagte die Ex-Innenministerin in ihrer ersten Rede. In der Landesregierung ist sie für die Bereiche Finanzen, Wohnbau und Arbeit zuständig.

Nur einen Tag, nachdem Erwin Pröll am 17. Jänner 2017 seinen Rückzug aus der Politik bekanntgegeben hatte, entschied sich der Landesparteivortand der ÖVP in der Frage der Nachfolge einstimmig für Mikl-Leitner. An diesem Wochenende wird die 53-Jährige zunächst den Vorsitz der Landespartei übernehmen, am 19. April soll sie dann zur ersten Landeshauptfrau Niederösterreichs gewählt werden.

Mikl-Leitner bekommt fünf Stellvertreter

In der Partei wird Mikl-Leitner fünf Stellvertreterinnen und Stellvertreter bekommen. Nominiert sind - „in alphabetischer Reihenfolge“, wie sie bei der Präsentation betonte - Magdalena Eichinger, Seniorenbund-Landesobmann-Stellvertreterin, der Vizepräsident der Wirtschaftskammer und LAbg. Kurt Hackl, die stellvertretende Landesleiterin von „Wir Niederösterreicherinnen“, Andrea Kö, Bauernbund-Direktorin Klaudia Tanner und der Bezirksobmann-Stellvertreter der Jungen ÖVP Bürgermeister Michael Wurmetzberger. Als Finanzreferent ist der ehemalige Staatssekretär Jochen Danninger vorgeschlagen.

In der Landesregierung bedeutet die bevorstehende Wahl von Johanna Mikl-Leitner zur Landeshauptfrau, dass Stephan Pernkopf, derzeit Agrar- und Umweltlandesrat, Landeshauptfrau-Stellvertreter wird. Der bisherige Direktor des Nationalparks Thayatal, Ludwig Schleritzko, wird neuer Landesrat für Finanzen und Straßenbau. Die 53-jährige Johanna Mikl-Leitner ist verheiratet und Mutter zweier Töchter. Sie lebt mit ihrer Familie in Klosterneuburg (Bezirk Tulln).

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