Wintereinbruch: Nestelberg weiter unerreichbar

In den niederösterreichischen Alpen herrscht nach dem Wintereinbruch weiter große Lawinengefahr. Die Straßensperren bleiben bis Sonntag aufrecht. Der Gaminger Ortsteil Nestelberg (Bezirk Scheibbs) ist abgeschnitten.

Die Straße zwischen Nestelberg und Gaming ist seit Donnerstagabend gesperrt. Die 15 Bewohner von Nestelberg sind seither von der Außenwelt abgeschnitten. Der Lawinenkommission der Gemeinde zufolge ist die Gefahr zu groß, dass Schneemassen auf die Straße stürzen.

Laut Walter Friedl von der Lawinenkommission Gaming gebe es „gewisse Hangneigungen im Gelände, sprich feuchte Wiesendecken, die keine Verbindung zur Schneedecke haben.“ Durch die Mächtigkeit der Schneedecke sei das Gewicht „einfach zu groß und würde abrutschen“.

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Seit Donnerstagabend ist Nestelberg von der Außenwelt abgeschnitten

Straßensperre bis Montag

Die Straßensperre gilt auf jeden Fall bis Montag. Die Gefahrenstellen zu entschärfen war Friedl zufolge nicht möglich: „Man kann das Problem zwar teilweise schon mit Sprengungen lösen, aber nicht die ganze Problematik.“ Denn die Straße sei etwa zehn bis zwölf Kilometer lang, „das alles kann man nicht entschärfen“.

Zumindest bis Sonntag bleiben auch die Bundesstraße 20 zwischen Türnitz und Annaberg (beide Bezirk Lilienfeld) gesperrt, die Straße von Lunz (Bezirk Scheibbs) bis zur Bundesstraße 71 sowie die B71 über den Zellerrain.

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In Lackenhof sind seit Donnerstag fast zwei Meter Neuschnee gefallen

Bergrettung rät von Skitouren ab

Gefährlich ist die Situation aber auch für Skitourengeher. Trotz höchster Lawinenwarnstufe ließen sich jedoch einige nicht davon abhalten. Andreas Etzler von der Bergrettung Niederösterreich spricht von einem grob fahrlässigen Verhalten: „Wegen der Lawinenwarnstufe 4 können wir an diesem Wochenende nur raten, keine Skitouren zu unternehmen.“

Die Lawinensituation entspannte sich seit Donnerstagabend zwar etwas. Laut dem niederösterreichischen Lawinenwarndienst ist die Gefahr aber nach wie vor groß. Am Samstag wird in den Bergen mit Regen gerechnet, die oberste Schicht der Schneedecke saugt sich dabei mit Wasser voll und wird immer schwerer. Dadurch können jederzeit Lawinen abgehen, auch bei geringer Zusatzbelastung.

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