Motorflieger-WM am Spitzerberg

Der Flugplatz Spitzerberg in Hundsheim (Bezirk Bruck an der Leitha) ist in diesen Tagen Austragungsort der Weltmeisterschaft im Motorpräzisionsflug. 63 Piloten aus 15 verschiedenen Ländern sind am Start.

Im Motorpräzisionsflug geht es grundsätzlich darum, exakt und präzise zu fliegen. Der Bewerb besteht aus drei Teilen: Bei den Präzisionslandungen müssen die Piloten mit ihren Motorseglern in einem zwei Meter breiten Feld landen. Wird dieses verfehlt, erhalten sie Fehlerpunkte. Im Kursberechnungsbewerb muss der Pilot die Zeit berechnen, die er mit seiner Maschine für eine vorgegebene Strecke benötigen wird.

Wettbewerbsflug nur mit Karte, Kompass und Uhr

Beim Navigationsflug, dem dritten und schwierigsten Teil, muss der Kurs sekundengenau nur mit Hilfe von Karte, Kompass und Uhr abgeflogen werden, GPS und andere technische Hilfsmittel sind nicht erlaubt. Darüber hinaus müssen die Teilnehmer Bodenbilder und Bodenzeichen erkennen und auf einer Landkarte einzeichnen. Wer nach vier Präzisionslandungen und drei Navigationsflügen die wenigsten Fehlerpunkte erhalten hat, ist Weltmeister.

Weltmeisterschaft am Spitzerberg

56 Männer und sieben Frauen kämpfen in diesen Tagen in Niederösterreich um den Weltmeistertitel im Motorpräzisionsflug.

Bei der Flug-WM am Flugplatz Spitzerberg sind 63 Teilnehmer am Start, darunter sieben Frauen. Die weiteste Anreise hat die Neuseeländerin Donella Bond hinter sich, andere Teilnehmer kommen aus Südafrika, Russland, Schweden, der Slowakei, Tschechien und Polen. „Wir haben Schiedsrichter und Helfer aus aller Herren Länder, zum Beispiel auch aus Indien und der Ukraine. Das ist eine bunt gemischte Truppe“, sagt Manfred Kunschitz, Generalsekretär des Österreichischen Aero-Club, dem Veranstalter der WM. Insgesamt arbeiten 230 Personen aus 17 Nationen bei der Motorflug-Veranstaltung mit.

Komplizierter Luftraum, heimtückische Gegend

Die Strecke beim Navigationsflug am Mittwoch führte von Niederösterreich nach Mattersburg, quer über den Neusiedlersee und schließlich die Grenze zur Slowakei entlang zurück zum Spitzerberg. Die 80 nautischen Meilen oder 140 Kilometer brachten die Piloten auch in die Nähe des Flughafens in Schwechat - eine zusätzliche Herausforderung. „Die Luftraumstruktur in der Nähe ist ein bisschen komplizierter, als man es sonst erwarten möchte“, sagt Kunschitz. „Es ist aber auf weltmeisterlichem Niveau. Die Piloten sind schon in der Lage, das handzuhaben, sie werden jeden Tag gebrieft, bekommen ihre Anweisungen. Die Gegend ist ein bisschen heimtückisch. Wir sind hier in einem Eck, das ein bisschen eine Wetterscheide ist. Der Wind ist jeden Tag anders, manchmal geht gar keiner. Das ist schon recht anspruchsvoll“, so Kunschitz.

Die Veranstalter vom Österreichischen Aero-Club erhoffen sich von der Weltmeisterschaft in Niederösterreich einen Auftrieb für die Motorflug-Szene in Österreich. „Natürlich gibt das einen Schub und eine Motivation. Wir haben einige neue junge Leute dabei, die noch nie international mitgeflogen sind. Wir hoffen, dass das auch für die Zukunft anhält“, sagt Kunschitz. Der neue Weltmeister oder die neue Weltmeisterin steht am Freitag fest.

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