Tipps für einen gelungenen Schulstart

Am 4. September beginnt für viele Kinder in Niederösterreich wieder die Schule. Wie die letzten Tage am besten verbracht werden um den Schuleinstieg zu erleichtern, erzählt Psychologin Andrea Richter im Gespräch mit noe.ORF.at.

Die letzte Ferienwoche ist der ideale Zeitpunkt, die Kinder auf das neue Schuljahr vorzubereiten. Die Schulpsychologin des niederösterreichischen Landesschulrats, Andrea Richter, hat Tipps, wie man die letzten Ferientage am besten nützt:

Tipp 1: Frühes Aufstehen trainieren: Der größte Unterschied zwischen Ferien und Schule ist, dass man zeitig in der Früh aufstehen muss. Da ist es natürlich ein Schock, wenn man das von einen Tag auf den anderen machen muss. Deshalb sollte man jetzt das frühere Schlafengehen langsam wieder einführen. Versuchen sie Ihr Kind auch etwas zeitiger aufzuwecken, zum Beispiel mit interessanten Aktivitäten, so dass sich der Tagesrhythmus langsam wieder anpasst.

Andrea Richter

privat

Schulpsychologin Andrea Richter

Tipp 2: Rituale aus den Ferien übernehmen: Rituale aus den Ferien, die in den Schulalltag passen, kann man übernehmen, wenn etwa neue Hobbys entdeckt worden sind oder wenn das Kind in den Ferien neue Interessen entwickelt hat. Hier ist es wichtig, dass man von Anfang an schaut, wo und wann das neue Ritual im Alltag Platz hat, denn sind ein oder zwei Wochen vergangen, sind die Vorsätze oft auch bereits wieder vergessen.

Tipp 3: Vorfreude schüren: Eltern und Lehrer glauben oft, dass Kinder primär in die Schule gehen um zu lernen. Was den Kindern im Grunde aber am besten an der Schule gefällt, ist, dass sie dort ihre Freunde treffen. Jetzt, am Ende der Ferien, kann man deshalb den Kontakt zu den Freunden wieder aufbauen und erste Vereinbarungen treffen, wenn alle wieder aus dem Urlaub zurück sind. Das schürt dann natürlich die Vorfreude auf die Schule.

Tipp 4: Schulsachen besorgen: Die letzte Ferienwoche eignet sich gut dafür, um zu prüfen, ob die Schulsachen komplett sind. Werden vielleicht neue Stifte oder Hefte gebraucht? Manche Dinge können bereits jetzt besorgt werden, dann ist der Stress gleich nach dem Schulbeginn geringer.

Tipp 5: Mit Taferlklasslern Schulweg üben: Ein ganz wichtiges Thema bei Schulanfängern ist der Schulweg. Es wäre wichtig zu versuchen, dass das Kind wenigstens einen kleinen Teil des Weges alleine gehen kann - aber natürlich noch nicht am ersten Tag. Man kann mit dem Kind immer wieder den Weg abgehen und mit ihm darüber reden, warum man an einer bestimmten Stelle stehen bleibt, wie man eine Straße überquert und wo Vorsicht geboten ist.

Tipp 6: Über das vergangene Schuljahr sprechen: Das vergangene Schuljahr ist die Basis für das kommende. Deshalb sollte man mit seinem Kind darüber sprechen, besonders wenn gewisse Dinge nicht so gut gelaufen sind. Der Fokus sollte aber darauf liegen, was das Kind ändern kann und nicht so sehr darauf, was die Eltern machen können. Dadurch wird dem Kind vermittelt, dass die Schule in seinem Verantwortungsbereich liegt.

Tipp 7: Einen Schulwechsel als Chance sehen: Ein Schulwechsel ist für die Kinder fast so, als würden sie wieder Taferlklassler werden, weil man weder die Schule, den Schulweg noch die neuen Kollegen kennt. Man muss es als Eltern deshalb auch fast so angehen, als hätte man wieder einen Schulanfänger. Die Herausforderung ist, für die Kinder den Anschluss zu finden. Dazu kommt noch die allgemeine Orientierung im neuen Lebensraum. Das Ganze ist aber auch spannend. Das Kind kann in diesem Fall wirklich auf Entdeckungstour gehen.

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