Gars bekommt Institut für Gendermedizin

Gars am Kamp (Bezirk Horn) wird Forschungsstandort für Gendermedizin. Dabei geht es um den medizinischen Unterschied zwischen Männern und Frauen, etwa bei Therapien. Noch heuer wird das Institut die Arbeit aufnehmen.

Männer und Frauen haben unterschiedliche Bedürfnisse – das betrifft die Interpretation von Krankheitssymptomen ebenso wie die Wirkung von Medikamenten oder therapeutischen Maßnahmen. Die Gender Medicine Unit an der MedUni Wien und die 650 Ärztinnen und Ärzte des VAMED International Medical Board beschäftigten sich deshalb schon seit geraumer Zeit mit neuen, individualmedizinischen Ansätzen. Das Institut in Gars am Kamp wird in Zukunft zusätzliche Möglichkeiten in der angewandten, gendermedizinischen Forschung eröffnen.

Gars am Kamp Forschungsstandort Gender Medizin

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Hier wird das Institut für Gendermedizin eröffnet

Maßgeschneidertes Therapiekonzept

VAMED, Betreiber des la pura women’s health resort kamptal in Gars, eröffnet das Institut in Kooperation mit der medizinischen Universität Wien. Die Gendermedizinerin und Wissenschaftlerin des Jahres, Alexandra Kautzky-Willer, übernimmt die Leitung. Als erstes Thema nannte sie bei der Projektvorstellung am Montag in Wien „Stress und Stoffwechsel“.

Jeder Patient und jede Patientin brauche ein maßgeschneidertes Therapiekonzept, verwies Kautzky-Willer auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Männern und Frauen. Das betreffe die Interpretation von Krankheitssymptomen - etwa bei Herzinfarkten - ebenso wie die Wirkung von Medikamenten oder therapeutischen Maßnahmen zum Beispiel nach Schlaganfällen. Noch im Herbst wird das Institut in dem traditionsreichen Kurort die Arbeit aufnehmen - mehr dazu in Gars erhält Institut für Gendermedizin (noe.ORF.at; 23.4.2017).

„Vorreiter-Projekt“ in der medizinischen Forschung

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sprach von einem „Vorreiter-Projekt“ in der medizinischen Forschung und Versorgung und einer Aufwertung für das Waldviertel. Die einst weiße niederösterreichische Wissenschaftslandkarte sei in den vergangenen zwei Jahrzehnten bunt geworden, verwies sie auf die Etablierung der Wissenschaftsachse Krems - Tulln - Klosterneuburg - Wiener Neustadt sowie der Fachhochschulen und Universitäten, die heute 21.000 Studierende zählen. Pro Jahr würden 100 Millionen Euro in die Forschung investiert, mit dem Forschungsbereich seien 11.500 Arbeitsplätze im Bundesland verbunden.

Gars am Kamp Forschungsstandort Gender Medizin

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Alexandra Kautzky-Willer von der Medizinischen Universität Wien, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der Vorstandsvorsitzende der VAMED AG, Ernst Wastler (v.l.)

VAMED-Vorstandsvorsitzender Ernst Wastler bezeichnete den Gesundheitsdienstleister mit 600 Einrichtungen weltweit als Innovationsführer in der individualisierten Medizin. Allein im Vorjahr sei an 70 wissenschaftlichen Projekten geforscht worden. Die Erkenntnisse fließen laufend in die Gesundheitsangebote in den Bereichen Prävention, Rehabilitation und Pflege ein. In Niederösterreich würden die Einrichtungen der Gruppe rund 150 Millionen Euro zur Wertschöpfung beitragen und etwa 1.000 Arbeitsplätze sichern.

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