Grete Yppen: Werkschau zum 100. Geburtstag

Aus Anlass der 100. Wiederkehr des Geburtstages der Malerin Grete Yppen zeigt die Galerie Kopriva in Krems eine umfassende Werkschau mit Ölbildern und Grafiken der 2008 verstorbenen Künstlerin.

Grete Yppen wurde 1917 in Liesing, damals noch zu Niederösterreich gehörend, geboren. Sie studierte von 1935 bis 1939 bei Herbert Boeckl an der Akademie der bildenden Künste in Wien und an der Accademia di Belle Arti de Brera in Mailand. Ab 1951 war sie Mitglied der Wiener Secession, in diesen Jahren fand sie auch ihre eigene künstlerische Position.

„Malerei entsteht aus einer inneren Notwendigkeit“

In dieser politisch, kulturell und gesellschaftlich außerordentlich spannungsreichen Zeit formulierte Yppen ihr künstlerisches Credo: Für sie stellte die ethische Position des Menschen einen wichtigen Impuls für das Künstlerische dar. Malerei sei eine geistige Tätigkeit und entstehe aus einer inneren Notwendigkeit, lautete einer ihrer Leitsätze.

„Grete Yppen bedient sich zwar eines Verfahrens, das wir einmal als ‚Informel‘ kennengelernt haben, und es scheint für sie wichtiger als die Möglichkeit, mehrstufig, aus einem Impetus heraus zu reagieren. Das Resultat aber wird nicht durch den Vorgang allein bestimmt, sondern durch die Kraft, die Vorstellung, den Denkakt, der ihn lenkt“, schrieb 1991 der Kulturpublizist Kristian Sotriffer.

Eruptive Handschrift, explodierende Gesten

In ihrem Werk äußert sich das Gebot innerer Notwendigkeit im Thematischen und Formalen. Existenzielle Fragen bestimmen ihre Malerei, die aus historischen, literarischen wie religiösen Inspirationsquellen abgeleitet werden.

„Empfindungen und Verfasstheiten entwickeln sich dabei zu allgemeingültigen Aussagen über die menschliche Psyche. Die dramatische Aussagekraft ihrer Bilder wird durch kraftvolle Farben, eine eruptive Handschrift und explodierende Gesten charakterisiert“, heißt es auf der Website der Galerie Kopriva in Krems. Aus Anlass der 100. Wiederkehr des Geburtstages der Künstlerin wird von 20. Oktober bis 25. November eine umfassende Werkschau mit Ölbildern und Grafiken gezeigt.

Die Kunsthistorikerin Elisabeth Voggeneder, die gemeinsam mit Carl Aigner im Jahr 2010 eine große Retrospektive im Landesmuseum Niederösterreich in St. Pölten kuratierte: „Grete Yppen ist ein Name, der heute nur noch wenigen Insidern bekannt ist. Und doch hinterließ die Malerin Bedeutendes. Ihr malerisches Lebenswerk umfasst mehr als fünf Schaffensjahrzehnte und stellt in seiner Konsequenz und Ausdrucksweise einen wichtigen Beitrag zur österreichischen Nachkriegsmoderne dar.“

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