E-Bundesliga: Duell an der Konsole

Fußballspielen an der Konsole findet längst nicht mehr nur in den heimischen Wohnzimmern statt. Bei der so genannten „e-Bundesliga“ können sich die besten Konsolenkicker Österreichs miteinander messen.

Heutzutage lassen nicht nur Kinder und Jugendliche den Ball in ihrer Freizeit an der Spielkonsole laufen. Doch längst hat sich das „Zocken“ vor dem Bildschirm von einem Hobby in den Wohnzimmern zu einem weltweiten und professionellen Wettkampf entwickelt. Die besten Konsolenkicker Österreichs können seit Oktober in der so genannten „e-Bundesliga“ zeigen, was sie können.

Gegner beim Fifa spielen

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In St. Pölten „zockten“ die FIFA-Spieler um den Finaleinzug

300.000 FIFA-Spieler in Österreich

Die „e-Bundesliga“ ist eine Initiative der österreichischen Fußball-Bundesliga. Die „Gamer“ treten dabei im Fußball-Konsolenspiel „FIFA 18“ gegeneinander an. Ziel ist es, langfristig mehr Zuschauer in die heimischen Stadien zu locken. „Es gibt circa 300.000 Menschen in Österreich, die aktiv FIFA spielen“, sagt Patrick Lenhart, Leiter Marketing und Presse der Fußball-Bundesliga. „Unser Ziel ist, diese zu versammeln, die besten zu selektieren und die beiden Welten – den virtuellen Fußball und den echten Fußball – miteinander zu vernetzen.“

Über Qualifikationsturniere im Internet hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst die Möglichkeit, ein Ticket für die so genannten Klubevents zu ergattern. Diese fanden bei allen zehn österreichischen Bundesligavereinen statt – so auch bei der Admira und beim SKN St. Pölten. Die besten 32 traten dort gegeneinander an und spielten um vier Tickets für das große Finale in Wien am 8. Dezember.

Kommentatoren

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Die Spiele werden live kommentiert

„Da steckt viel Geld dahinter“

Eines davon ging an Philipp Kröbmannsberger. Er gewann das Turnier in St. Pölten. „Mein Ziel war, mich fürs Finale zu qualifizieren. Dass es zum Sieg gereicht hat, ist ein Wahnsinn. Das hätte ich nie gedacht“, so Kröbmannsberger, der sogar seine Freizeit nach dem Konsolenspiel plant. „Als das Spiel im Herbst neu herausgekommen ist, habe ich mir eine Woche Urlaub genommen. Jetzt spiele ich an die zehn bis zwölf Stunden am Wochenende.“

Und damit ist der St. Pöltner nicht alleine. Verbunden über das Internet, treten Spieler weltweit gegeneinander an. Es gibt Turniere mit tausenden Teilnehmern, die Spiele werden live kommentiert - und es steckt Geld dahinter. „Sehr viel Geld sogar“, sagt Imed Ajili. „In der Zukunft spielt der e-Sport eine ganz große Rolle. Jeder hat heutzutage sehr früh eine eigene Konsole. Und die besten Spieler können damit Geld verdienen. Die Stars in der Branche treffen sogar die Stars aus der reellen Fußballwelt. Ich finde das überragend“, schwärmt Ajili. Auch der Tiroler schaffte in St. Pölten die Qualifikation für das Finalturnier.

Insgesamt meldeten sich österreichweit 6.000 Spieler für die „e-Bundesliga“ an, 200 von ihnen in St. Pölten. Beim Finale in Wien wird am 8. Dezember der beste Spieler Österreichs gekürt.