„Samariter-Wunschfahrt“ erfüllt Herzenswünsche

Die „Samariter-Wunschfahrt“ ermöglicht Palliativpatienten einen letzten Ausflug: etwa zur Hochzeit des Enkelkindes oder zu einem persönlichen Lieblingsort. Die Patienten werden von speziell geschultem Personal begleitet.

Jeder Mensch hat Orte und Anlässe, die eine besondere Herzensangelegenheit sind. Noch einmal bei einer Familienfeier dabei sein oder noch einmal den Heimatort besuchen sind etwa Wünsche, die der Arbeiter-Samariterbund (ASBÖ) nun mit dem Projekt „Samariter-Wunschfahrt“ erfüllt. Dazu wurde jahrzehntelange Erfahrung im Rettungs- und Krankentransport mit dem Fachwissen aus dem Bereich Soziale Dienste verbunden.

Fahrzeug ist speziell ausgestattet

Bei der Wunschfahrt kommt ein Spezialfahrzeug, das sogenannte „Wunschauto“, zum Einsatz, das auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Patienten abgestimmt wurde und über eine entsprechende Sonderausstattung verfügt. Dieses Fahrzeug wurde nun in einem Autohaus in Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) vorgestellt.

Samariter Wunschfahrt Wiener Neudorf

ORF

Dieses Fahrzeug bringt Palliativpatienten künftig an ihren Wunschort

Inspiriert wurde der ASBÖ von einem Projekt in Deutschland. „Aus der Kollegenschaft kam der Wunsch, Menschen, die von uns gepflegt werden, die am Lebensabend oder am Lebensende stehen, noch einen Wunsch zu erfüllen“, sagt Samariterbund-Präsident und SPÖ-Landesparteichef Franz Schnabl. „Wir haben auf die Erfahrung des deutschen Samariterbundes zurückgegriffen. So entstand das Projekt und wir sind sehr stolz, dass es gelungen ist.“

Geschultes Personal begleitet Wunschfahrt

Ausgestattet ist das Wunschauto wie jedes Rettungsauto, nur mit etwas mehr Komfort und Details, wie zum Beispiel einem Sternenhimmel auf der Decke. Die Palliativpatienten werden auf ihren künftigen Fahrten von einem speziell geschulten Personal ehrenamtlich begleitet. So können die Patienten medizinisch betreut werden. Auch eine Begleitperson hat in dem Wagen Platz.

Künstler Josef Bramer hat das Wunschauto gestaltet. Ein junger Kasper - eine seiner Hauptfiguren - ziert das Auto. „Dargestellt ist mein jüngster Sohn Josef. Das ist quasi mein Lieblingsmodell“, so der Künstler, „es zeigt im Hintergrund eine abstrahierte Wasserlandschaft, eine Sonne und im Kontrast eine sehr realistische Figur.“

Samariter Wunschfahrt Wiener Neudorf

ASBÖ

Die erste Testfahrt erfüllte bereits einen Herzenswunsch

Die erste Testfahrt hat bereits stattgefunden: „Eine ältere Dame hat sich gewünscht, auf einem Reiterhof noch einmal mit einer Kutsche fahren zu können, und sich die Pferde anzuschauen. Wir sind mit ihr in den Seewinkel gefahren und haben dort mit ihr eine Kutschenfahrt unternommen“, erzählt Notfallsanitäter Sebastian Otto.

Wunschfahrt-Anträge bei Samariterbund möglich

Um eine Wunschfahrt unternehmen zu können, muss zuerst ein Antrag gestellt werden. „Es ist ganz wichtig, dass wir den jeweiligen behandelnden Arzt kontaktieren dürfen, um mit ihm in enger Abstimmung abzuklären, ob die Fahrt möglich ist und worauf wir achten müssen“, so Elia Meier vom Samariterbund, „dann können wir entscheiden, welche Ehrenamtlichen mit welcher Ausbildung die Fahrt begleiten dürfen.“

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