Neue Maßnahmen für Klima und Umwelt geplant

Ein neues Energie- und Klimaprogramm, ein Paket zum Schutz der Böden und weitere Hochwasserschutzprojekte - das stellt Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) für 2018 in Aussicht. 2017 sei ein „erfolgreiches Jahr“ gewesen.

Als ein „Highlight“ des vergangenen Jahres bezeichnete Pernkopf am Donnerstag die Ernennung des Wildnisgebietes Dürrenstein (Bezirk Scheibbs) zum UNESCO Weltnaturerbe. Bezugnehmend auf das Naturland Niederösterreich erinnerte er bei einer Pressekonferenz außerdem an die Eingliederung der 260 Hektar umfassenden Petroneller Au (Bezirk Bruck an der Leitha) in den Nationalpark Donauauen sowie den Spatenstich für das 1,3 Millionen Euro teure Wildkatzen-Camp im Nationalpark Thayatal.

Mit einer Novelle des Raumordnungsgesetztes zum Schutz sensibler Ortsstrukturen habe man mehr als 1.200 Siedlungsgrenzen festgeschrieben, über die hinaus nicht mehr gewidmet und gebaut werden darf. Dadurch sei eine „Trendwende zum Schutz der Böden“ gelungen, so Pernkopf. Mittlerweile werde weniger neu gewidmet als verkauft.

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Therese Christine Brandl, Projektleiterin der Broschüre „Lebensräume zukunftssicher gestalten. Niederösterreich macht’s vor“.

NLK Filzwieser

Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Therese Christine Brandl, Projektleiterin der Broschüre „Lebensräume zukunftssicher gestalten. Niederösterreich macht’s vor“

Mehr Biobetriebe und „Green Jobs“

Positiv erwähnte er auch, dass die Zahl der Bio-Betriebe in Niederösterreich weiter steige. „Was 1980 mit 17 Betrieben begann, erreichte 2017 mit 5.300 Bio-Betrieben einen vorläufigen Höhepunkt. Auch für 2018 rechnen wir mit 300 weiteren Betrieben“, so Pernkopf. Steigerungen gebe es auch bei den sogenannten Green Jobs: „Derzeit gibt es 40.000 Arbeitsplätze im Bereich der Green Jobs, voriges Jahr gab es dabei eine Steigerungsrate von sechs Prozent oder 2.300 Arbeitsplätzen“, betonte Pernkopf.

Im Bereich der Landwirtschaft sprach er zudem den FH-Studienlehrgang für Agrartechnologie sowie den Umstand an, dass Niederösterreich als erstes und einziges Bundesland die Kosten für das AMA-Gütesiegel übernommen und die Prämie für Landschaftselemente um 20 Prozent erhöht habe.

Neues Paket zum Schutz der Böden geplant

Niederösterreich könne mittlerweile 104 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien decken, betonte Pernkopf. 2017 wurden etwa 32 neue Windräder in Betrieb genommen und 2.800 Photovoltaik-Anlagen errichtet. Niederösterreich sei dem Bund, wo es das Ziel gebe bis 2030 100 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien zu decken, um Jahre voraus, heißt es. Für 2018 kündigte Pernkopf ein neues Energie- und Klimaprogramm an, um die Atomkraft noch weiter zurück zu drängen.

Außerdem wolle man „ein weiteres Paket zum Schutz unserer Böden vorlegen und damit das Naturland Niederösterreich entsprechend bewahren“, so Pernkopf. Ebenfalls kündigte er an, dass man mit einer Initiative dafür sorgen wolle, dass mehr heimische Lebensmitteln in den Regalen und auf den Tellern landen und man die EU-Präsidentschaft Österreichs im zweiten Halbjahr 2018 nutzen wolle, um auf wesentliche Fragen der Regionalförderung und der Landwirtschaftspolitik aufmerksam zu machen. „Hier werden wir uns als Niederösterreicher ganz massiv einbringen, weil wir gerade hier die Klein- und Mittelbetriebe entsprechend unterstützen wollen“, so Pernkopf.

Nicht zuletzt wolle man auch den Schutz vor Naturgefahren in Niederösterreich erhöhen, heißt es. 2017 konnte das 500. Hochwasserschutzprogramm abgeschlossen werde. 2018 sollen 55 weitere Projekte abgeschlossen werden und 60 neue starten. Alleine die Sanierung des Marchfeldschutzdamms koste etwa 100 Millionen Euro und schütze 4.000 Häuser, so Pernkopf.

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