Lehrer wegen Missbrauchs schuldig gesprochen

Ein Ex-Lehrer ist am Montag am Landesgericht Korneuburg unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs von Schülern zu zwei Jahren Haft, davon 18 Monate bedingt, verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Der Anklägerin zufolge hatte der Lehrer auch als Erzieher gewirkt und in einem Internat Nachtdienste absolviert. Dabei soll er Kontakt zu Schülern gesucht haben. Schließlich ersuchte er die 14- bis 17-Jährigen, ihm Fotos und Videos ihrer nackten Körper bzw. von Selbstbefriedigung zukommen zu lassen. Weil er den Burschen als Gegenleistung Schularbeitsbeispiele verraten haben soll, war auch Amtsmissbrauch angeklagt, ebenso wie Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses.

Mutmaßliche Opfer mussten nicht in Zeugenstand

Laut Anklage waren 14 Schüler betroffen. Manche hätten aus Mitleid mit dem Lehrer, andere aus Angst vor Benachteiligung im Unterricht mitgemacht, weitere aus Scham Fotos von Fremden heruntergeladen und übermittelt. Alle Opfer hätten angegeben, dass der Pädagoge mit seinen Wünschen gezielt an sie herangetreten sei. Zu Geschlechtsverkehr kam es in keinem Fall. Aufgrund des Geständnisses blieb den Betroffenen heute eine weitere Befragung erspart, sagte der Richter.

Der ehemalige Lehrer ist derzeit ohne Beschäftigung. Er gab an, bereits eine Therapie begonnen zu haben und einen Buchhalterkurs zu absolvieren. Zum Glück sei es nicht zu massiven geschlechtlichen Handlungen gekommen, führte der Richter in der Urteilsbegründung aus. Eine Therapie in Haft, die dann in Freiheit fortzusetzen sei, sei aus Sicht des Senats der einzige Weg, den Mann in Zukunft von seinen Neigungen abzuhalten. Den Opfern wurden symbolische Schadenersatzbeträge zugesprochen.