Politiker soll neun Personen missbraucht haben

Die Polizei hat die Ermittlungen gegen einen ehemaligen SPÖ-Gemeinderat aus dem Mostviertel, dem mehrfacher sexueller Missbrauch vorgeworfen wird, abgeschlossen. Wie auch der „Kurier“ berichtete, geht man von neun Opfern aus.

Seit Bekanntwerden des Falles Ende Jänner wurde die Zahl der möglichen Opfer mehrmals nach oben korrigiert. Zunächst hieß es, dass der Gemeindepolitiker seine Enkelkinder missbraucht habe, später sollen sich noch mehr Opfer aus dem sozialen Umfeld des Verdächtigen gemeldet haben. Anfang Februar ging die Staatsanwaltschaft bereits von sieben Opfern aus, nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen spricht man nun von neun möglichen Opfern.

Opfer müssen noch befragt werden

Laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten, Leopold Bien, dürften die sexuellen Übergriffe innerhalb des Familien- und Bekanntenkreises bis in die 1990er Jahre zurückreichen. Einige der Opfer müssten noch einvernommen werden, die Staatsanwaltschaft warte auch noch auf Gutachten bezüglich posttraumatischer Störungen, hieß es.

Der ehemalige SPÖ-Gemeinderat aus dem Bezirk Amstetten sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Wann gegen ihn Anklage erhoben werde, stehe laut Bien noch nicht fest. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe wurde der Mann aus der Partei ausgeschlossen. Sein Gemeinderatsmandat legte er schriftlich zurück. Gegen den Mann wird auch wegen Verstoßes gegen das Verbots- und Waffengesetz ermittelt, da im Keller des Verdächtigen NS-Devotionalien und Waffen sichergestellt wurden.

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