Donaubrücke: Schnelle Verfahren versprochen

Die Donaubrücke Mauthausen ist ein Nadelöhr für Tausende Pendler aus Nieder- und Oberösterreich. Nach Kritik an langen Genehmigungs- und Bauverfahren versprechen Politiker beider Bundesländer eine möglichst kurze Verfahrensdauer.

Fast 22.000 Fahrzeuge fahren oder stauen sich täglich über die Donaubrücke Mauthausen. Viel zu lange schon werde eine Lösung versprochen, kritisieren Unternehmer und Pendler in der Region - mehr dazu in Mauthausener Brücke: Betroffene machen Druck (ooe.ORF.at; 29.5.2018).

Die Lösung gibt es seit dem Vorjahr: Die Bundesländer Ober- und Niederösterreich wollen eine neue Brücke einige Hundert Meter von der ursprünglichen entfernt errichten. Erst dann soll die alte Brücke generalsaniert werden. Den ursprünglichen Plan, die alte Brücke für Bauarbeiten ersatzlos zu sperren, hat man wieder verworfen.

Pläne Donaubrücke Mauthausen

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Die geplante neue Donaubrücke

Die zuständigen Politiker auf beiden Seiten der Donau zeigen Verständnis für die wachsende Ungeduld der Pendler. Sie verweisen aber auch auf Vorschriften, die es bei Großprojekten einzuhalten gilt. „Solche großen Infrastrukturprojekte, die in einem sehr dynamischen Raum angesiedelt sind, brauchen eine Vorlaufzeit, um eine gute Planung zu gewährleisten“, betont etwa Niederösterreichs Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP).

Pläne Donaubrücke Mauthausen

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Niederösterreichs Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko

Er gehe davon aus, dass das Umweltverträglichkeitsverfahren (UVP) 2021 beginnen könne, ergänzt Oberösterreichs Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ), „wenn es schneller gehen würde, freut es mich. Wir werden mit Hochdruck daran arbeiten, so rasch wie möglich diese Brücke zu errichten“, so Steinkellner.

Gemeinsame UVP möglich?

Baubeginn ist laut derzeitigem Zeitplan 2025. Zu spät, kritisiert eine Initiative, die aus mehr als 30 Unternehmen aus der Region besteht. Sie wünschen sich außerdem, dass beide UVP-Verfahren zu einem zusammengelegt werden. Die „schnellste Verfahrensart“ sei „die richtige Verfahrensart“, meint dazu Steinkellner: „Wenn es eine Zusammenlegung oder eine gemeinsame Durchführung ermöglicht, dass wir schneller zu einer Brücke kommen, dann werde ich mich dafür einsetzen.“

Pläne Donaubrücke Mauthausen

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Oberösterreichs Verkehrslandesrat Günther Steinkellner

Ein Vorschlag, der auch auf niederösterreichischer Seite vorstellbar ist. Dass die Verfahren dadurch stark beschleunigt werden, wird aber bezweifelt. „Ich denke, dass wir hier einen sehr straffen Zeitplan vorgelegt haben“, sagt Schleritzko und ergänzt: „Alles, was es uns ermöglicht, schneller zur Umsetzung zu kommen, werden wir machen.“

Sanierung und Teilsperre ab Juli

Saniert werden muss die bestehende Brücke übrigens dennoch. Ab Juli wird sie an maximal zehn Wochenenden gesperrt. Eine Totalsperre habe man aber verhindern können, heißt es aus Oberösterreich. Nicht die billigste Lösung, wie dort betont wird, aber so wolle man den Pendlern zumindest entgegenkommen. Die Generalsanierung der bestehenden Brücke ist verschoben – bis zu dem Zeitpunkt, an dem die neue Brücke benutzbar ist. Dann allerdings muss die alte Brücke ganz gesperrt werden, damit ein neues Tragwerk errichtet werden kann.

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