Flughafen war Schauplatz für Anti-Terror-Übung

Unter dem Namen „Polaris 2018“ hat am Flughafen Schwechat in der Nacht auf Mittwoch eine große Anti-Terror-Übung stattgefunden. Die Einsatzkräfte sollten so etwa auf die EU-Ratspräsidentschaft Österreichs vorbereitet werden.

Schutz kritischer Infrastruktur, Gewährleistung der Sicherheit im Falle eines Anschlags und der Ausbau der Zusammenarbeit zwischen den Einsatzorganisationen waren die Ziele der Anti-Terror-Übung „Polaris 2018“ am Flughafen Wien in Schwechat. In der Nacht auf Mittwoch spielten 300 Einsatzkräfte von Polizei, Bundesheer und Organisationen wie Austro Control Bedrohungsszenarien realitätsnah durch.

Vor allem am Flughafen sei das Schnittstellenmanagement wichtig, hieß es bei einem Pressebriefing zum Abschluss der Übung, an deren Planung und Vorbereitung die Landespolizeidirektion Niederösterreich maßgeblich beteiligt war. „Wir sind sehr gut vorbereitet“, lautete das Resümee von Landespolizeidirektor Konrad Kogler. Ein „Knackpunkt“ sei das Informationsmanagement, um im Ernstfall in kürzester Zeit Einsatzkräfte verfügbar zu haben.

Einsatzkräfte mussten Geiseln aus Bus befreien

Vorrangig für die Polizei sei es, Leben zu sichern, im zweiten Schritt folgen Verhandlungswege - und wenn das nichts nützt, würden alle Mittel ausgeschöpft, so Kogler. Diese Vorgangsweise beziehungsweise die Überwältigung von Tätern wurde bei einer Vorführung unter Federführung des Einsatzkommandos Cobra eindrucksvoll demonstriert: Die Kräfte der Spezialeinheit rückten am Boden und auch aus der Luft vom Hubschrauber aus an, um die Passagiere eines von bewaffneten Terroristen gekaperten Flughafenbusses zu befreien.

Geiselnahme in Flughafenbus

Bei der Übung wurde geprobt, wie Geiseln möglichst schnell und sicher aus einem Bus befreit werden können.

Niederösterreichs Militärkommandant Brigadier Martin Jawurek bezeichnete es als entscheidend, am Objekt zu üben und den Einsatz gemeinsam auszuwerten. Das Bundesheer beteiligte sich an der Übung mit unter anderem Pionieren und Kräften der ABC-Abwehrschule, die in der Folge vor Journalisten die Beseitigung bzw. Unschädlichmachung einer radiologischen Waffe in Form einer „dirty bomb“ zeigten.

Betrieb am Flughafen wurde nicht gestört

Bei der Übung wurde Bedacht darauf genommen, den Betrieb am Airport nicht zu stören. Gerade Flughäfen würden leider immer wieder in den Blickpunkt von Terroristen geraten, sagte Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG. In Schwechat sei man auf Ausnahmezustände vorbereitet. Vorstand Günther Ofner zufolge fließen 30 Prozent des Betriebsaufwands, das seien 200 Millionen Euro, in die Sicherheit - von Passagierkontrollen bis zu technischen Einrichtungen.

Hervorgehoben wurde die gute, intensive Zusammenarbeit mit der Polizei. Ofner mahnte öffentliche Wertschätzung für die Exekutivkräfte ein, die ihr Leben für einen sicheren Betrieb einsetzen würden. Diese Gewährleistung der Sicherheit würde nicht immer ausreichend unterstützt, verwies er auf gesetzliche Schranken. Wichtiger als die Sorge um Persönlichkeitsrechte sei es zu verhindern, dass Menschen verletzt werden. Die Flughafen-Vorständen kündigten außerdem weitere derartige Übungen an. Die Ergebnisse dieser Übung sollen nun evaluiert werden.

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