Kurse testen Fähigkeiten älterer Autofahrer

Um die Mobilität älterer Menschen möglichst lange aufrecht zu halten, hat der ÖAMTC verschiedene Schulungsprogramme entwickelt. Neben den Fahrsicherheitstrainings werden seit 2014 auch die „Mobilitätstage 60 plus“ angeboten.

In Niederösterreich gab es zuletzt Anfang des Jahres zwei tragische Unfälle, die von älteren Fahrzeuglenkern verursacht wurden. Im Jänner landete eine 84-Jährige mit ihrem Auto im Foyer des Landesklinikums Horn (Bezirk Horn) - mehr dazu in Auto „landete“ in Warteraum des Klinikums Horn (noe.ORF.at; 16.1.2018). Nur zwei Tage später krachte ein 69-Jähriger Lenker mit seinem Pkw in die Auslage des Spitalskaffees in Mistelbach (Bezirk Mistelbach) - mehr dazu in Auto in Spitalscafe gekracht: 16 Verletzte (noe.ORF.at; 18.1.2018). Diese Vorfälle heizten die Debatten über Altersgrenzen für Fahrzeuglenker erneut an.

In einigen anderen Ländern sind Schulungen ab einem gewissen Alter Pflicht. Ähnliche Vorgaben für Österreich kann man sich beim ÖAMTC aber nicht vorstellen, sagt Fahrtechnikinstruktor Harald Schaller: „Ich meine, dass es keine Frage des Alters alleine ist, sondern es einfach darum geht, dass man Situationen bewusst trainiert. Wir probieren das in den Fahrtechniktrainings einfach aus, damit man in bestimmten Situationen etwa Gas und Bremse nicht verwechselt“.

Senioren fahrtechnikkurs

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Die Kurse für ältere Autofahrer sollen auch das Selbstvertrauen stärken

Reaktionsfähigkeit wird getestet

Bis 5. Juli bietet der ÖAMTC am Stützpunkt Krems unter dem Titel „Mobilitätstage 60 plus“ Kurse für ältere Autofahrer an. Dabei wird etwa die Reaktionsfähigkeit getestet. Udo Hoffmeister aus Krems-Stein entschied sich ganz bewusst für den Kurs: „Ich bin 84 Jahre alt und ich wollte gerne wissen, wie schnell ich noch reagiere.“ Er selbst ist zwar überzeugt, „dass es noch ganz gut geht, aber ich wollte sicher sein, um meiner Frau das auch noch einmal zu beweisen.“

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Bei den Kursen wird unter anderem die Reaktionsfähigkeit getestet

Das dreistündige Programm bietet Informationen rund um Fahrzeug- und Sicherheitstechnik. Dazu gibt es Tipps, etwa zur richtigen Sitzposition im Auto. Eine Risikogruppe sind die älteren Autofahrer laut Statistik nicht, sagt die Organisatorin der ÖAMTC Seniorenprogramme Catharina Schmidt. „Die Seniorenunfälle sind in der Statistik eigentlich nahezu nicht vorhanden“, erklärt Schmidt. Mit den Kursen wolle man vielmehr das Sicherheitsgefühl der älteren Lenker stärken, heißt es beim ÖAMTC.

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