Neues Zuhause für Baby-Kauz

Ein junger Waldkauz ist in Wien in einem Innenhof entdeckt worden. Nun hat das noch flugunfähige Tier ein neues Zuhause bei Hans Frey, dem Leiter der Eulen- und Greifvogelstation in Haringsee gefunden.

So früh ist schon lange kein Vogeljunges mehr bei Hans Frey abgeliefert worden. Es ist ein kleiner Waldkauz, geschätzte vier bis fünf Wochen alt. „Das ist sehr ungewöhnlich zu dieser Jahreszeit und passiert, wenn der normale Lebensrhythmus etwa durch Straßenbeleuchtungen durcheinander kommt. Dann passiert es, dass die Tiere mitten im Winter zu brüten beginnen.“

Im konkreten Fall wäre der kleine Waldkauz wohl gestorben. In den kommenden Wochen kann es aber öfter passieren, dass man bei einem Waldspaziergang ein Eulenjunges, oder einen jungen Waldkauz am Boden kauernd findet. Viele Menschen lassen sich durch das Kindchenschema anlocken und wollen helfen, doch der Tierexperte weiß, dass die Tiere das oft gar nicht wollen. Bei ihnen handelt es sich um so genannte Ästlinge, sagt Frey. Sie können geschickt klettern und klettern in der Nacht oft zurück auf den Baum."

Ammeneltern kümmern sich nun um Baby-Kauz

Der kleine Waldkauz aus Wien wird nun von Ammeneltern in Haringsee großgezogen - das ist wichtig, weil das Tier nur dann eines Tages wieder in der freien Natur leben und überleben wird können. In der Eulen- und Greifvogel Station Haringsee werden pro Jahr etwa 250 Jungvögel gerettet, von Ammeneltern aufgezogen und zu fast 100 Prozent wieder freigelassen. Hans Frey und sein Team arbeiten gemeinsam mit der Organisation Vier Pfoten an effektiven Maßnahmen für die verbesserte Rehabilitation, Aufzucht und Freilassung bzw. Unterbringung bedürftiger Eulen- und Greifvögel.

Es ist die einzige Pflegestation in der Jungvogelfindlinge durch Ammen derselben Vogelart, also in einem natürlichen Familienverband, großgezogen werden können. Dadurch werden die schädlichen Folgen einer Handaufzucht vermieden.