Durch Ernährung den Cholesterinwert senken

Es gibt viele Medikamente, die den Cholesterinwert senken. Die wichtigste Gruppe sind die „Statine“. Der Cholesterinwert kann aber durch einen entsprechenden Lebensstil und eine bewusste Ernährung besonders gut gesenkt werden.

Wichtig ist der Verzicht auf tierische Fette und auf die Verwendung von Fetten mit ungesättigten Fettsäuren, das wirkt sich positiv aus. Neben dem Olivenöl ist besonders das Maiskeimöl zu empfehlen.

Wie wirken Ballaststoffe?

In Sachen Cholesterin bewahrheitet sich auch das bekannte Sprichwort „Ein Apfel pro Tag hält den Doktor fern“. „Wer täglich sogar drei isst, senkt damit seinen Cholesterinspiegel um bis zu zehn Prozent, das ist wissenschaftlich erwiesen“, sagt Gilbert Zinsler von der Landschaftsapotheke in Horn. Diese Wirkung erzielt der Ballaststoff Pektin, der das Cholesterin im Darm bindet und somit verhindert, dass es in die Blutbahn gelangt. Ähnlich wirken Pflanzensamen.

Obst

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Als wirkungsvoll haben sich auch indische Flohsamen erwiesen, denn besonders in der Schale ist ein natürlicher Ballaststoff enthalten, der die Darmtätigkeit anregt. „Verschiedene Darmbakterien werden unterstützt, die die Cholesterinaufnahme zusätzlich hemmen. Man kann daher den gesamten geschroteten Samen in Flüssigkeit oder zum Beispiel Joghurt einrühren und zu sich nehmen. Noch intensiver wirken nur die Flohsamenschalen“ (Gilbert Zinsler).

Bärlauch kann den Cholesterinspiegel senken?

Verschiedene Nahrungsmittel werden immer wieder mit einer cholesterinsenkenden Wirkung in Zusammenhang gebracht. Dazu zählt auch Bärlauch, der jetzt in unseren Wäldern wächst, vor allem ist es aber auch Knoblauch.

Gilbert Zinsler von der Landschaftsapotheke in Horn: „Bei all diesen Ernährungstipps muss man sich aber im Klaren sein, dass nur die regelmäßige Einnahme einen entsprechenden Effekt haben kann. Knoblauch, am besten konzentriert in Tablettenform, oder einfach grüner Tee, regelmäßig genossen halte ich daher für sinnvoller.“ Eine weitere Möglichkeit ist auch der rote Reis auch China, den es auch in Apotheken in Kapselform gibt.

Bärlauch

ORF

Warum ist Cholesterin gefährlich?

„Vorab: Cholesterin ist kein Gift, sondern jeder Mensch benötigt Cholesterin“, erklärt Zinsler. Cholesterin ist ein wichtiger Baustein für den Aufbau der Zellwände und für verschiedene Stoffwechselvorgänge unbedingt nötig. Cholesterin dient außerdem als Baustein bei der Produktion von Gallensäuren und bestimmten Hormonen. Es ist eine fettartige Substanz, die nur zum kleineren Teil durch die Nahrung direkt aufgenommen wird; zum größeren Teil wird sie direkt im Körper produziert.

Gibt es gutes und schlechtes Cholesterin?

Je nach Molekülgröße unterscheidet man zwischen LDL („low-density lipoprotein“)-Cholesterin, also kleineren Molekülen, und größeren, die als „gutes“ oder HDL(„highdensity lipoprotein“)-Cholesterin bezeichnet werden. „Das kleine LDL kann sich leichter in den Gefäßen ablagern und ist daher gefährlich. Sein Wert sollte möglichst niedrig sein“, warnt Gilbert Zinsler.

Sendungshinweis: „Radio NÖ am Vormittag“, 6.4.2013

Wie hoch sollten Cholesterinwerte sein?

Gilbert Zinsler: „Der Gesamtcholesterinwert im Blut sollte nicht über 200 mg/dl, der Wert des ‚schlechten‘ HDL nicht über 160 mg/dl sein.“ Durch einen einfachen Bluttest lassen sich diese Werte durch den Hausarzt ermitteln. Mitte April starten die Niederösterreichischen Apotheker wieder die Aktion „10 Minuten für meine Gesundheit“, wo nicht nur Cholesterin, sondern auch Blutzucker, BMI und Blutdruck einfach und schnell in der Apotheke gemessen werden.

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