Welches Sonnenschutzmittel ist das Beste?

Es ist Juni: In vier Wochen beginnen die Schulferien, der Urlaub rückt auch näher. Es wird Zeit, sich über den richtigen Sonnenschutz am Strand Gedanken zu machen. Doch wie weiß man, welches Sonnenschutzpräparat mit welchem Lichtschutz man für seine Haut verwenden soll?

Bei der Wahl des Sonnenproduktes darf der jeweilige Hauttyp nicht außer Acht gelassen werden. Je nach Hauttyp verfügt der Körper über einen gewissen Eigenschutz, der es ermöglicht, uns der Sonne auszusetzen, ohne dass die Haut rot wird. Diese Zeit beträgt bei Personen mit sehr heller Haut circa drei Minuten, bei dunkelhäutigen Personen hingegen an die 40 Minuten.

„Wenn ich nun die für meinen Hauttyp zutreffende Eigenschutzzeit mit dem Lichtschutzfaktor, der auf meinem Sonnenprodukt angegeben ist, multipliziere, dann erhalte ich jene Zeitdauer, die ich meinen Körper ohne Reue der Sonne aussetzen kann“, erklärt Angelika Borger von der Heilandapotheke Wr. Neustadt.

So lange darf ich in der Sonne bleiben

Dazu ein Beispiel: Wenn ich als eher heller Hauttyp eine Eigenschutzzeit von zehn Minuten habe und ein Sonnenschutzmittel mit dem Faktor 20 verwende, so bedeutet das, dass ich mich circa 200 Minuten in der Sonne aufhalten kann.

Sonnenschutz

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Für eine optimale Wirkung empfehlen die Herstellerfirmen das Auftragen von etwa 30 ml Sonnenschutzmittel pro Tag. Da diese Menge jedoch in den seltensten Fällen auch aufgetragen wird, sollte man die Zeit, in der man sich in der Sonne aufhält, um ein Drittel reduzieren. „In unserem Beispiel würde das bedeuten, dass wir uns nicht 200 Minuten, sondern nur ein bisschen mehr als 120 Minuten, also zwei Stunden, in der Sonne aufhalten können“, sagt Angelika Borger.

Worauf muss man bei Kindern achten?

Bei Säuglingen und Kleinkindern sind die Eigenschutzmechanismen der Haut noch nicht voll ausgebildet. Bis zum Alter von drei Jahren sollen sich Kinder so gut wie möglich nur im Schatten aufhalten, Sonnenschutzkleidung tragen, vor allem aber um die Mittagszeit die Sonne meiden.

Kindersonnenschutzprodukte weisen hohe Lichtschutzfaktoren auf. Sie ziehen schneller ein und enthalten wenige bzw. gar keine Duftstoffe. „Zumeist haben diese Produkte physikalische Filter, die die Sonnenstrahlen auf der Hautoberfläche reflektieren und nicht in Wärme umwandeln, wie dies bei den chemischen Filtern der Fall ist´. Mittlerweile sind diese physikalischen Filter so fein verteilt, dass man nach dem Eincremen nicht mehr so weiß erscheint“ (Borger).

Sonnenmilch, Sonnencreme oder Sonnengel?

Sonnengele sind die fettärmsten Zubereitungen und daher besonders für Personen mit fetter Haut geeignet. Da sie frei von Emulgatoren hergestellt werden, erfreuen sie sich vor allem bei Sonnenallergikern großer Beliebtheit, weil gerade diese Stoffe bei der Entstehung der so genannten Mallorcaakne eine nicht unbedeutende Rolle spielen.

Eine Sonnenmilch enthält mehr Wasser als Fett und lässt sich vor allem auf große Hautareale gut auftragen. Sonnencremen sind gehaltvoller, eignen sich hervorragend für trockene Gesichtshaut. Aufgrund ihrer Konsistenz werden sie jedoch bevorzugt auf kleinen Hautgebieten aufgetragen. Sonnensprays können sehr schnell und leicht angewendet werden, langwieriges Eincremen entfällt.

Sonnenschutz

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„Ein ganz wichtiger Tipp: Vergessen Sie nicht, auch ihre Lippen zu schützen. Sie haben keine Pigmentierung und sind daher besonders empfindlich und verlangen geradezu nach Pflegestiften mit speziellem UV-Schutz“, empfiehlt Angelika Borger von der Heilandapotheke Wr. Neustadt.

Kann man sich auf wasserfeste Produkte verlassen?

Besonders großer Beliebtheit erfreuen sich wasserfeste Sonnenschutzmittel. Im Gegensatz zu anderen Produkten sind sie gegen das Abwaschen durch Wasser oder Schwitzen beständiger. Der Sonnenschutz bleibt auch während des Badens erhalten. Spätestens beim Abtrocknen ist der Sonnenschutz jedoch weggerubbelt. Angelika Borger hat einen Tipp: „Nach dem Baden wieder eincremen. Meine Schutzzeit bleibt dadurch aufrecht, verlängern bzw. erhöhen kann ich sie jedoch nicht.“

Sonnenschutzmittel aus dem Vorjahr?

Sonnenschutzprodukte sind begrenzt haltbar. Sobald das Produkt ungeöffnet länger als zweieinhalb Jahre haltbar ist, muss sich seit 2005 auf der Verpackung kein Ablaufdatum mehr befinden. Stattdessen findet man das Symbol eines geöffneten Cremetiegels mit einer Zeitangabe in Monaten abgebildet, zum Beispiel „6M“.

Sendungshinweis: „Radio NÖ am Vormittag“, 1.6.2013

Dieser Aufdruck bedeutet, dass das Produkt nach dem Öffnen bei sachgemäßer Lagerung sechs Monate haltbar ist. „Vermerken Sie, wenn Sie ein neues Produkt erstmalig öffnen, das Datum und lagern Sie es möglichst kühl und dunkel. Starke Sonneneinstrahlung oder Verunreinigungen durch Sand sowie die Zufuhr von Sauerstoff in geöffneten Produkten beeinflussen die Haltbarkeit. Riecht das Produkt unangenehm oder hat es sich verfärbt bzw. eine ungleichmäßige Konsistenz, dann werfen Sie es in den Restmüll. Im Zweifelsfall gilt: Das bereits geöffnete Sonnenschutzmittel aus der Vorsaison lieber durch ein neues ersetzen“, erklärt Angelika Borger, Apothekerin aus Wr. Neustadt.

Was tun, wenn man zu viel Sonne erwischt hat?

In diesem Fall soll man unbedingt die Sonne meiden und viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Hausmittel wie ein Topfenwickel wirken kühlend. „In der Apotheke können Sie sich fertige Topfenpacks ebenso wie kühlende Gels, Cremen oder essigsaure Tonerde besorgen“ (Borger).

Es gibt auch Schaumsprays, die den Vorteil haben, dass sie nicht in die Haut einmassiert werden müssen, sondern von allein einziehen und somit eine schmerzfreie Anwendung gestatten. Und: „Bei Bläschenbildung, Fieber, Übelkeit oder Kreislaufbeschwerden bitte dringend einen Arzt aufsuchen“, sagt Angelika Borger.

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