Heilpflanzen für die Verdauung

Im Sommer werden oft kalte Getränke konsumiert. Viele Menschen bekommen Probleme mit dem Magen. Sie leiden an Völlegefühl, Sodbrennen, Blähungen oder Magenschleimhautentzündung. Pflanzen können helfen.

Hinweise auf einen Gebrauch von Heilpflanzen gehen weit zurück. Bereits vor ca. 60.000 Jahren wurden Eibisch, Schafgarbe und Wegerich zu Heilzwecken verwendet. In Ägypten wurden 2.600 v. Chr. den Bauarbeitern der Stufenpyramide von Sakkara Knoblauch, Zwiebel und Rettich zum Schutz vor Infektionskrankheiten und Verdauungsbeschwerden gegeben und in Indien legte man bereits 3.000 v. Chr. Kräutergärten an.

Kräutertee

ORF/Erich Krtina

Blähungen sind Zeichen für Magenschwäche

Wenn Blähungen und Völlegefühl häufig auftreten, zeigen diese Symptome eine Magenschwäche an. Bohnenkraut, Fenchel, Kümmel erleichtern den Abgang von Blähungen. Wenn der Magen zu wenig arbeitet und zu wenig Verdauungssäfte produziert, helfen Engelwurz, Majoran, Tausendguldenkraut und Ysop. Magenstärkende Heilpflanzen wie Enzianwurzel, Fieberklee, Tausendguldenkraut und Wermut schmecken zwar bitter, fördern aber den Appetit und regen die Tätigkeit des Magens an.

Sendungshinweis: Radio NÖ am Vormittag, 14.6.2014

Sodbrennen ist die Antwort des Magens auf eine Über- oder Unterproduktion von Magensäure. Stresssituationen und Medikamenteneinnahme beeinflussen massiv die Tätigkeit der Magenschleimhaut. Hier können Kamille, Leinsamen und Malvenblätter Schmerzen und Beschwerden von Magenschleimhautentzündungen lindern. Johanniskraut, Melisse, Pfefferminze beruhigen und entspannen einen nervösen Magen.

Kräuter

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Wenn einem die Galle hochkommt

Leber- und Gallenstörungen verursachen ähnliche Beschwerden wie die Magenstörungen: Völlegefühl, Blähungen, Schmerzen und Krämpfe im rechten Oberbauchbereich, die auch oft in den Rücken ausstrahlen, zeigen an, dass mit beiden Organen etwas nicht stimmt. Anis, Schwarzkümmel und Pfefferminze lassen die Blähungen abgehen. Andorn, Artischocke, Beifuß, Odermenning, Schafgarbe und Wegwarte sind die klassischen Heilpflanzen, die Leber und Galle in ihren Aufgaben entlasten und unterstützen. Wobei Artischocke, Rettich und Wegwarte gerne als Gemüse, Beifuß und Schafgarbe als Gewürzpflanze gegessen werden. Mariendistel schützt eine bereits angegriffene Leber, vorzugsweise wird ein Extrakt der Mariendistel in Drageeform verwendet.

In der Apotheke kann man sich eine spezielle Teemischung zusammenstellen lassen, die auf die persönlichen Beschwerden abgestimmt sind. 100-200 richtig gelagerte und nach Reinheit und Wirkstoffgehalt überprüfte Arzneipflanzen liegen dort bereit.

Sommerhitze und Gewitterschwüle greifen auch das labile Kreislaufsystem an. Die Folge können Schwindel, kalter Schweiß und Sehstörungen sein. Weißdorntropfen oder eine Teemischung aus Weißdornblüten, Melissenblätter, Rosmarinblätter und Weinlaub regen den Kreislauf wieder an. Weißdorn wirkt Blutdruckregulierend, er senkt hohen Blutdruck und erhöht niedrigen Blutdruck.