Preiselbeeren sind gut bei Blasenleiden

Die Preiselbeere wird vor allem als Beilage zu Wildgerichten geschätzt. Sie hat aber auch positive Auswirkungen auf die menschliche Blase: Man verwendet sie u.a. bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege.

Die Preiselbeere (lat. Vaccinium vitis-idaea) gehört zur Gattung der Heidelbeeren und ist ein kleiner, zehn bis 40 cm hoher immergrüner Strauch. Seine Beeren sind erbsengroß, anfangs weiß und im reifen Zustand leuchtend rot. Die Preiselbeere gedeiht auf trockenen Waldböden und Heiden in Europa, Nordamerika und Nordasien.

Preiselbeeren

H.Zell/Wikimedia Commons

Sie ist unempfindlich gegen Frost (bis zu minus 22 Grad Celsius werden vertragen) und man findet sie im Gebirge bis zu 3000 m Höhe. Die Blätter werden in den Monaten Juni bis September geerntet und anschließend getrocknet. Die reifen Beeren haben einen herb-säuerlichen Geschmack.

Hauptwirkstoff ist das desinfizierende Arbutin

Der Hauptwirkstoff ist das Arbutin, daneben sind noch Gerbstoffe und Flavonoide wichtig. Arbutin hat eine desinfizierende und bakteriostatische Wirkung und benötigt dazu einen basischen Harn. „Deshalb sollten Patienten während der Behandlung eher eine pflanzliche Kost zu sich nehmen. Ratsam wären Milch, Gemüse, insbesondere Tomaten, Kartoffeln, Früchte und Fruchtsäfte", empfiehlt Radio Niederösterreich-Apothekerin Diana Antauer von der Apotheke Traisenpark in St. Pölten.

Sendungshinweis: „Radio NÖ am Vormittag“, 2. August 2014

Und: „Auf Säurebildner wie Zucker, Süßwaren, helles Brot, Nudeln, Fleisch, Käse, Eier und Alkohol verzichten“ (Antauer). Um ein basisches Milieu im Harn zu erzielen, kann als Alternative auch sechs bis acht Gramm (entspricht ca. 1 EL) Speisesoda in Wasser gelöst eingenommen werden. Die Gerbstoffe zeigen eine adstringierende und leicht entzündungshemmende Wirkung.

Mit Preiselbeerblättern wird ein Tee gemacht

Anwendungsgebiete sind bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und zur Vorbeugung bei immer wiederkehrenden Harnwegsinfekten.

Preiselbeeren

W.J.Pilsak/Wikimedia Commons

Die Zubereitung erfolgt als Tee: Dabei werden ein bis zwei TL Preiselbeerblätter mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen, dann zehn Minuten ziehen lassen, anschließend abseihen und in kleinen Schlucken trinken. „Es können ein bis drei Tassen täglich getrunken werden“, sagt Radio Niederösterreich-Apothekerin Antauer.

Unbedingt Anwendungspause nach sechs Wochen

Wie bei allen stark wirksamen Heilkräutern sollte man nach circa sechs Wochen Daueranwendung eine Pause einlegen und vorübergehend einen Tee mit ähnlicher Wirkung trinken. „Durch diese Pause werden eventuelle unerwünschte Langzeitwirkungen verhindert, die erwünschte Wirksamkeit der Preiselbeerblätter bleibt erhalten und lässt nicht durch Gewöhnung nach“ (Antauer). Man kann die Preiselbeerblätter auch mit anderen Heilpflanzen zu einem Blasentee mischen. Geeignet wären Goldrute, Hauhechel, Birke und Kamille.

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