Gelsen „verstecken“ sich vor Hitze

Die Temperaturen bringen nicht nur Menschen ins Schwitzen, auch die heimische Stechmücke hat „Probleme“. Um sich zu entwickeln, bräuchte sie feuchte Witterungsbedingungen. Dennoch: Ihre Rückkehr ist jederzeit möglich.

Sendungshinweis: „Guten Morgen Niederösterreich“, 7.8.2015

Derzeit braucht man sich vielerorts vor den Gelsen kaum zu fürchten. Aber die Quälgeister sind nicht vom Erdboden verschluckt. Auch, wenn ihnen Hitze und Trockenheit derzeit zu schaffen machen: Sie sind da und können jederzeit zurückkehren, sagt der Biologe Bernhard Seidel. "Wir dürfen uns nicht täuschen lassen. Die Hitze führt dazu, dass sich die Mücken zurückziehen und ihre Aktivitätsmuster verlegen, sie sind aber da.“

Gelse

APA/Herbert Pfarrhofer

Gelsenplage folgt auf Regenperiode

Als Eier, als Larven oder einfach in Verstecken „harren“ die Gelsen sozusagen aus, so Seidel. „Und ab dem Zeitpunkt, an dem sich die Witterungsbedingungen ändern – wie nach einem Winter - erscheinen sie ganz sicher wieder.“ Bereits zwei Wochen nach einer Regenperiode kann es laut dem Experten wieder zu einer Gelsenplage kommen. Bis dahin verstecken sie sich zum Beispiel in relativ feuchten Wäldern.

Zur Zeit sieht mal Gelsen in Städten eher selten. Wer am Waldrand lebt, wird aber auch heuer nicht verschont. Es gibt aber Möglichkeiten, wie man es den lästigen Tieren ungemütlich machen kann: Man sollte ihnen das Wasser und damit ihre Lebensgrundlage nehmen. In Regentonnen oder kleinen Teichen oder Pfützen finden Gelsen für die Eier ideale Bedingungen. Bei Verdacht auf Gelsenvermehrung sollte man die Regentonne nicht nur entleeren, sondern auch reinigen und von Larven und Eiern am Boden befreien. Vorbeugend wirkt laut Seidel außerdem ein dünner Ölfilm mit Speiseöl an der Wasseroberfläche.

Gelse (Gemeine Stechmücke)

BARILLET-PORTAL David, Bordeaux

Wespen fressen Gelsen

Ein weiterer wichtiger Tipp: Man sollte während der Dämmerung die Fenster noch nicht zum Lüften öffnen: „Die Dämmerung ist auch bei dieser heißen Witterung ein Problem, da können Stechmücken auch jetzt schon auftreten. Man muss sich vom Verhalten her einfach anpassen“, so Seidel.

Weiße Kleidung mögen die Gelsen übrigens auch nicht besonders, sie stechen eher Menschen, die schwarz oder dunklere Farben tragen. Wer Fenchelstauden im Garten hat, verfügt über einen zusätzlichen, natürlichen Gelsenschutz. Stechmücken werden von ihnen angezogen, doch dort lauern häufig Wespen, und Wespen fressen Gelsen. Übrigens ist heuer ein besonders starkes „Wespenjahr“, immer wieder müssen Feuerwehren ausrücken, um Wespennester zu beseitigen - mehr dazu in Wasserrutsche wegen Wespen gesperrt.

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