Wann Kräuter am besten wirken

Mariä Himmelfahrt am 15. August bildet den Auftakt zum sogenannten „Frauendreißiger“. Der Sommer erreicht seinen Höhepunkt, und deshalb wirken die in diesen Tagen gesammelten Kräuter besonders intensiv.

Der „Frauendreißiger“ beginnt am 15. August, also zu Mariä Himmelfahrt, und dauert bis zum 12. September, dem Fest „Mariä Namen“. Andere Auslegungen sehen das Ende des Frauendreißigers schon am 8. September, zu Mariä Geburt, oder erst am 14. September, dem Fest der Kreuzerhöhung.

Ringelblumen

dpa/NHV Theophrastus

Ringelblumen

Kräuter sollen - so die Überlieferung - jetzt ihre größte Heilkraft entfalten, der Brauch des Kräuterweihens ist schon seit mehr als 1.000 Jahren überliefert. Der Grund könnte sein, dass voll erblühte Kräuter, wie es sie jetzt gibt, nicht mehr so stark wirken, also weniger „giftig“ und dafür stärker heilsam sind. Generell sind beispielsweise Küchenkräuter vor dem Erblühen am aromatischsten. Andererseits sind beispielsweise bei Ringelblumen ja erst die Blütenblätter wirksam.

Die Kräuter trocknen und wirken lassen

Die gesammelten Kräuter werden zu Büscheln gebunden und am Dachboden oder im Haus zum Trocknen aufgehängt. In früheren Zeiten wurden die Kräuter dem Vieh zum Futter beigemischt, heute wie damals werden die Kräuter auch gerne verwendet, um etwa nach Krankheiten das Haus auszuräuchern.

Das Erkennen und das Wissen um die Heilkraft der Kräuter vermitteln Kräuterwanderungen wie etwa im Weinviertler Kräuterdorf Neuruppersdorf, bei den Waldviertler Kräutertanten von Bad Traunstein, bei der Waldviertler Kräuterpädagogin Eunike Grahofer oder bei Kräuterwanderungen nahe dem Lunzer See.

Sendungshinweis

„Guten Morgen NÖ“, 15.8.2016

Selbst angesetzter Kräuterlikör

Eine Alternative kann aber auch ein selbst angesetzter Kräuterlikör sein. Dazu werden die frischen oder getrockneten Kräuter mit Kandiszucker (150 bis 200 g) in ein Glas gefüllt und mit einem Liter Korn übergossen. Die Flasche sollte bei Raumtemperatur - aber nicht in der prallen Sonne - mindestens vier Wochen stehen, ehe die Kräuter abgeseiht werden.

Als Zutaten eignen sich alle Kräuter, die Garten und Wiese hergeben - von Thymian, Fenchelsamen bis zu Minze oder Salbei. Sollte der Kräuterlikör nicht süß genug sein, kann man mit Läuterzucker nachbessern.

Ursula Köhler, noe.ORF.at

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