Die heilende Kraft der Teufelskralle

Pflanzenstoffe werden im Einsatz gegen Entzündungen und zur Schmerzlinderung immer wichtiger. Bekannt ist vor allem die Afrikanische Teufelskralle, die meist in Form von Dragees, Kapseln, Cremen und Gels zur Anwendung kommt.

Die Afrikanische Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) ist eine krautige Pflanze, die bis zu 1,5 Meter lang wird und auf dem Boden liegende Triebe entwickelt. Sie gehört zur Familie der Sesamgewächse. Auffallend sind ihre hellrosa bis roten Blüten und die krallenartigen mit Widerhaken versehenen Früchte, die ihr auch den Namen geben. Die Widerhaken bewirken, dass die Früchte an den Tieren hängenbleiben und die Pflanze so weiterverbreitet wird. Heimisch ist die Pflanze in der Kalahari Südafrikas, in Botswana und Namibia. Eine Kultivierung außerhalb Afrikas scheint nicht möglich zu sein.

Afrikanische Teufelskralle

Henri Pidoux/Wikimedia Commons

Afrikanische Teufelskralle

Verwendet werden ausschließlich ihre weit verzweigten Speicherwurzeln (Sekundärwurzeln). Ihre heilende Wirkung ist in Afrika schon lange bekannt. Nach Europa kam sie erst in den 1950er Jahren und erlebte in den 1970er Jahren einen regelrechten Boom.

Schmerzlindernd und entzündungshemmend

„Die Wurzeln werden zur Behandlung von Arthrose, Rheuma und anderen Gelenkserkrankungen eingesetzt. Sie wirkt abschwellend, blutverdünnend, entzündungshemmend und schmerzlindernd. Die Wurzel wird aber auch bei Hunden und Pferden mit chronischen Arthroseerkrankungen verwendet“, so Radio-NÖ-Apothekerin Christa Herz von der Apotheke in Enzersdorf an der Fischa (Bezirk Bruck an der Leitha).

Afrikanische Teufelskralle getrocknete Wurzeln

H. Zell/Wikimedia Commons

Geschnittene und getrocknete Wurzeln der Afrikanischen Teufelskralle

Bei den Inhaltsstoffem handelt es sich um Glutamin-Säure, Histidin, Iridoidglykoside, Phenylpropanoide, Triterpene, Flavonoide, ungesättigte Fettsäuren, Zimtsäure und Chlorogensäure. „Aufgrund ihrer enthaltenden Bitterstoffe wirkt sie aber auch appetit- und verdauungsanregend. Sie wird daher auch bei Magen-Darmerkrankungen, Verdauungsbeschwerden und Leberschwäche verwendet.“

Verwendung als Tee, Tinktur, Kapseln und Gels

Die Wurzel der Teufelskralle kann zur Herstellung von Tees und Tinkturen verwendet werden. Sie zählt zu einer der bittersten pflanzlichen Arzneimittel. Ein Teelöffel getrocknete Wurzel wird zerkleinert zerrieben und mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. Das wird bei Raumtemperatur über Nacht ziehen gelassen und dann abgeseiht. „Dieser Tee sollte bei Magen-Darmgeschwüren nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewandt werden“, so Herz.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 14.9.2016

Die Teufelkralle kommt meist in Form von Dragees und Kapseln zur Anwendung, zur äußerlichen Anwendung in Form von Cremen, Gels und Balsam. Die äußerlichen Anwendungsformen werden bei Sehnenentzündungen, chronischen Hautproblemen wie Ekzemen und Schuppenflechte und schlecht heilenden Wunden eingesetzt. Beim Balsam wird die Teufelskralle häufig mit anderen Kräutern kombiniert, welche die Wirkung der Teufelskralle unterstützen sollen. Creme und Gel lassen sich leichter auftragen und ziehen rascher in die Haut ein als die Salbe.