Gesunder Scheiterhaufen mit Sauerkraut

Sauerkraut hat eine lange Geschichte. Schon im alten Rom soll man Kraut vergoren und so haltbar gemacht haben. Heute weiß man auch um seine gesunde Wirkung. Und nicht nur als Beilage, auch als Scheiterhaufen schmeckt es ausgezeichnet.

Die Geschichte des Sauerkrauts beginnt in China, wo man in der Zeit, als die chinesische Mauer gebaut wurde, Gemüse milchsauer vergoren und haltbar machte. Die Bauarbeiter würzten ihre kärgliche Reisportion mit sauer eingemachtem Kraut. Mongolen und Tataren brachten nicht nur das Steak sondern auch dieses saure Kraut nach Europa. Die Geschichte des Sauerkrauts könnte aber noch weiter zurück reichen. Völkerkundler vermuten, dass man schon in der Steinzeit eine Art Sauerkraut kannte. Damals aß man vermutlich den fermentierten Mageninhalt der erlegten Tiere beziehungsweise bewahrte gesammelte Blätter und Pflanzen in diesen Mägen auf und holte sie dann fermentiert wieder hervor.

Suti kocht Sauerkraut Zubereitung

ORF

Die alten Römer und Griechen sollen ganze Krautköpfe unter Beigabe von Salz und Essig in große Gefäße gelegt haben. Mönche waren es schließlich, die Sauerkraut dann in unserem Sinne produzierten. Um das Kraut für die Fastenzeit haltbar zu machen, hobelten sie es erstmals fein, stopften es mit Salz, Kümmel, Wacholder, Apfel und Trauben in ein Fass, worauf sie dann bloßfüßig herum sprangen und warteten, bis alle Bestandteile vergoren. Dass sich der Zuckergehalt des Krauts in Milchsäure umwandelte, erforschte man erst später.

Ein lang haltbares „Wundermittel“

Zunächst ging es vermutlich darum, das Krauz haltbar zu machen. Dass es auch noch gut schmeckte, war eine Zugabe. Es war eine angenehme Ergänzung zu gedörrten und gepökeltem Fleisch. Durch die Gärung wird die Faserung des Krauts locker und bekömmlich. Und dann entdeckte man, dass diese erste „Konserve“, die auch fassweise als Schiffsproviant geladen wurde, die Besatzung gesund und putzmunter hielt, während andere, die ohne Sauerkraut auf lange Reisen gingen, Zähne und Haare verloren und an Skorbut litten. Bis zum Durchbruch der Erdäpfel war Kraut, neben Rüben, das einzige Gemüse, das im Winter in Zeiten der Not lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe lieferte.

Sauerkraut, da sind sich auch heute noch alle Mediziner einig, ist eines der gesündesten Nahrungsmittel. Es enthält neben Vitamin C, auch Vitamin A und B, Eisen, Kalium und Kalzium. Die im Sauerkraut enthaltenen Milchsäurebakterien bringen den trägen Darm in Schwung, entschlacken auf natürliche Weise und aktivieren die Widerstandskräfte. Wer das „Wundermittel“ leider nicht verträgt, kann sich helfen, mit Kümmel und Ingwer.

Sauerkraut

FOTOLIA/ Reiz-Hoffmann

Beim Einkauf sollte man darauf achten, dass das Sauerkraut hell und resch ist. Sauerkraut sollte einen feinsäuerlichen Geruch und angenehm würzigen Geschmack haben. Ist es unpasteurisiert, gärt es auch im Kühlschrank weiter. Es ist eine „lebendige“ Speise und sollte bald verbraucht werden.

Sauerkraut-Scheiterhaufen

Zutaten für 4-6 Portionen (als Beilage):

  • 3 Semmeln, vom Vortag (à etwa 40 g)
  • 300 g Zwiebeln
  • 120 g Hamburgerspeck, in Scheiben geschnitten
  • 3 EL Schmalz
  • 350 g Sauerkraut
  • ¼ l Schlagobers
  • 150 ml Milch
  • 4 Eier
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle, Muskat
  • Schmalz für die Form

Zubereitung: Semmeln in dünne Scheiben schneiden. Zwiebeln schälen, längs halbieren und dünnblättrig schneiden. Speck in feine Streifen schneiden, Speck in Schmalz knusprig auslassen, Zwiebeln beifügen und kurz mitrösten. Sauerkraut falls notwendige kurz waschen, gut ausdrücken, grob hacken und untermengen. Sauerkrautröstung mit den Semmeln vermengen.

Schlagobers mit Milch und Eiern glatt rühren, mit Salz, Pfeffer sowie Muskat würzen. Sauerkraut-Semmelmasse gleichmäßig in eine bebutterte Auflaufform füllen, mit der Eiermilch übergießen und im vorgeheizten Rohr bei 180 °C etwa 50 Minuten backen. Heiß mit Blattsalat servieren.