Tipps zur richtigen Osteoporose-Therapie

Bei der Einnahme von Medikamenten zur Osteoporose-Therapie gibt es einiges zu beachten, denn durch die richtige Einnahme der Medikamente kann der Therapieerfolg deutlich verbessert werden.

Osteoporose ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO eine der zehn häufigsten Erkrankungen weltweit. Alleine in Österreich leiden ungefähr 600.000 Menschen an dieser Krankheit. Dennoch wird Osteoporose nicht immer ernst genug genommen, und das obwohl ein Knochenbruch für einen Osteoporosepatienten oft langwierige Krankenhaus- und Rehabilitationsaufenthalte nach sich ziehen kann und nicht selten sogar in Pflegebedürftigkeit endet.

Röntgenbild bei Osteoporose

Clemens Haider

Zu den Osteoporose-Risikofaktoren gehört neben Alter und Geschlecht auch zu wenig Bewegung an der frischen Luft

Osteoporosemedikamente richtig einnehmen

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 15.2.2017

Zu den wichtigsten Osteoporosemedikamenten gehören die knochenabbauhemmenden Medikamente. Dazu zählen die sogenannten Bisphosphonate, die in der Regel einmal pro Woche eingenommen werden. Apothekerin Irina Schwabegger-Wager von der Apotheke zum Auge Gottes in Gmünd empfiehlt, den Tag der Einnahme mit Bedacht zu wählen, damit die Einnahme regelmäßig ohne Zeitdruck und verlässlich stattfinden kann. Hilfreich sind Erinnerungsfunktionen wie Notizen am Kalender oder auch Smartphone-Apps, die an die Medikamenteneinnahme erinnern.

Damit die Bisphosphonate optimal wirken können, sind einige grundlegende Dinge zu beachten:

  • Die Tabletten müssen auf leeren Magen eingenommen werden. Seit dem letzten Essen sollten mindestens sechs Stunden vergangen sein. Außerdem müssen die Tabletten als Ganzes mit einem Viertelliter Leitungswasser geschluckt werden.
  • Nach der Einnahme des Präparats muss man zwischen 30 Minuten und zwei Stunden (je nach Präparat) warten, bevor man Frühstücken darf. Während dieser Zeitspanne darf außer Wasser auch nichts getrunken werden. Insbesondere auf Kaffee, Saft oder Milch sollte man verzichten. Außerdem sollte nach der Einnahme für mindestens 30 Minuten eine aufrechte Körperhaltung eingenommen werden.
  • Generell empfiehlt die Apothekerin am Tag der Einnahme des Osteoporose-Medikaments auf calciumreiche Speisen wie Käse, Joghurt oder Milch zum Frühstück zu verzichten.
  • Vitaminpräparate, insbesondere Vitamin D oder Calcium, sowie magensäurebindende Medikamente dürfen erst nach einem Abstand von zwei Stunden eingenommen werden.
Medikamente

APA/dpa-Zentralbild/Matthias Hiekel

„Stolperfallen“ entfernen

Stolpern ist für Osteoporose-Patienten eine der größten Gefahren. Wegen der spröden Knochen drohen langwierige Brüche. Die Apothekerin empfiehlt daher, nicht nur mögliche Stolperfallen im Haushalt zu entfernen, sondern auch auf medikamentöse Stolperfallen zu achten. Beruhigungsmittel oder Schlaftabletten können über ihre gewünschte Wirkdauer hinaus Schwindel oder Benommenheit auslösen und so die Gefahr eines Sturzes erhöhen.

Die Expertin rät, mit dem Arzt über Nutzen und Gefahren derartiger Medikamente zu sprechen. Ähnliches gilt für die starken Schmerzmittel die bei osteoporosebedingten Knochenschmerzen eingesetzt werden. Sie können vor allem zu Beginn oder bei einer Dosiserhöhung zu verlängerten Reaktionszeiten und Tagesmüdigkeit führen. Patienten mit Bluthochdruck sollten außerdem ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren, um Blutdruckabfälle und damit verbundene Schwindelanfälle zu vermeiden.