Kräuter für einen guten Schlaf

„Schlaf gut“ ist ein einfacher Wunsch, der für manche schwer zu erfüllen ist. Damit man abends besser zur Ruhe kommt, könnnen auch Kräuter helfen. „La Vita“ hat Kräuterpädagogin Petra Paszkiewicz nach ihren Vorschlägen gefragt.

Schlafstörungen sind mehr als nur lästig. Ein gestörter Schlaf lässt uns weniger leistungsfähig sein, manche Menschen werden nervös und reizbar, auch das Immunsystem leidet unter der mangelnden Regeneration der Körpers. Für mehr Ruhe für Geist und Körper helfen neben dem Klassiker Lavendel auch Hopfen, Johanniskraut und Zitronenmelisse.

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„Niederösterreich heute“, 9.4.2018

Am einfachsten lassen sich die Wirkstoffe über einen Tee zubereiten, erzählt Kräuterprädagogin Petra Paszkiewicz im Gespräch mit noe.ORF.at. Sie rät, die Kräuter zu mischen: „Der Hopfen ist ein wenig eigenwillig und gewöhnungsbedürftig, das heißt, man dosiert hier am besten eher gering. Johanniskraut und Melisse sind allgemein wohlschmeckende Tees, Lavendel ist sehr intensiv, davon gibt man also nur ganz wenig dazu.“ Ergänzend kann man zur Teemischung noch eine Prise Baldrianwurzel hinzufügen.

Kräuter Schlafen

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Dann sind allerdings Konsequenz und Geduld gefragt. „Man darf sich von einem Kräutertee nicht die Wirkung einer Schlaftablette erwarten“, so Kräuterpädagogin Paszkiewicz aus Ober-Danegg bei Grafenbach (Bezirk Neunkirchen). Besser sei es, täglich zwei bis drei Tassen über einen längeren Zeitraum hinweg zu trinken. Zwei bis drei Wochen dauere es in jedem Fall, bis sich eine Wirkung einstellt, so die Expertin.

Auch der Duft der Kräuter wirkt

Viele Kräuter wirken auch durch ihren Duft. Deshalb kann es auch schon helfen, einen kleinen Polster mit einer Mischung aus Blüten oder Blättern zu befüllen. Anfangs rieche der Polster nicht besonders stark, so Petra Paszkiewicz: „Das passiert durch die Körperwärme, dadurch werden ätherische Öle frei. Im Laufe der Nacht dreht man sich öfter um, dabei werden Blätter zerbrochen und Zellen aufgebrochen“, so könne sich die Wirkung langsam entfalten.

Die Wirkung sei weniger intensiv als bei der Anwendung purer ätherischer Öle. Dadurch könne man auch kaum etwas falsch machen, beruhigt die Expertin. Allerdings könne man schneller als bei den Tees erste Erfolge verzeichnen. „Es geht schneller, weil der Weg über die Nase direkt ins Gehirn führt. Wir merken unter anderem eine Förderung der Seratoninausschüttung, eines Hormons, das uns wohlfühlen lässt.“

Schlafkissen Schlafrolle Schlaftee

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Die Heurolle entschleunigt und entspannt

Als größere Variante des Duftkissens empfiehlt die Kräuterexpertin eine sogenannte Heurolle. Dazu benötigt man ein großes Stück Stoff, etwas Heu und zwei Bänder. Das Heu wird in den Stoff eingeschlagen und fest eingerollt. Anfangs riecht man - wie beim Kräuterkissen - eher wenig, aber der Duft entfaltet sich, so die Expertin: „Was wir als typischen Heugeruch kennen, wenn wir über eine gemähte Wiese gehen und die Sonne schon ein bisschen draufgeschienen hat, das ist der Duft von Cumarinen, auch die entspannen und entschleunigen uns und fördern unsere Schlafbereitschaft.“

Etwa einmal im Monat sollte der Stoff gewaschen und der Inhalt erneuert werden. Wer trotz aller Hausmittel unter anhaltenden Schlafstörungen leidet, sollte diese jedenfalls von einem Arzt abklären lassen.

Birgit Zrost, noe.ORF.at

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