Das Geschäft mit dem Tod

Die Bestattung in St. Pölten besteht seit 100 Jahren. Doch seit der Gründung hat sich das Gewerbe stark verändert. Vor allem in den vergangenen Jahren, denn das Geschäft mit dem Tod wird aufgrund privater Konkurrenz zunehmend umkämpft.

Bis zur Liberalisierung des Bestattungswesens im Jahr 2002, sind private Bestatter noch vor verschlossenen Friedhofstüren gestanden. Die städtische Bestattung muss sich nun gegenüber der privaten Konkurrenz behaupten. Ein Geschäft kann heute jeder eröffnen, der einschlägige Erfahrung und die Bestatterprüfung abgelegt hat, sagt Christa Riedler, Leiterin der Bestattung St.Pölten.

Im St. Pöltener Stadtteil St. Georgen führt ein privater Bestattungsdienst mittlerweile 90 Prozent der Begräbnisse durch. Der private Bestatter Herbert Glück setzt dabei vor allem auf das „All In One“-Konzept. „Der Hinterbliebene hat keinerlei Wege außer zum Unterschreiben, alles andere wird direkt gemacht.“

Städtische Bestattung fürchtet Konkurrenz nicht

Die städtische Bestattung will mit ihrer Erfahrung punkten. Sie fürchtet die steigende Konkurrenz nicht. Riedler setzt vor allem bei Auslandsüberführungen auf Professionalität und auf Know How. „Das ist bei einer großen Bestattung besser gegeben, kleine Bestatter sind auch nicht so ausgerüstet, mit Aufbahrungsgegenständen und Autos.“

Sendungshinweis: „NÖ heute“, Sendung vom 1.8.12

Bei der städtischen Bestattung verweist man zudem darauf, dass das Gewerbe für Private zu personal- und zeitintensiv sei. Das sieht der private Bestatter allerdings anders. Für Herbert Glück braucht es nicht viel Personal, nur das richtige Personal. Denn man komme auch mit wenig Mitarbeitern aus, wenn diese gut sind. Private und öffentliche Bestatter in St. Pölten betonen aber, dass sie eng zusammenarbeiten.