Porträts von Xenia Hausner

Das Essl Museum in Klosterneuburg gibt Einblick in das Schaffen der Künstlerin Xenia Hausner. Großformatige figurative Malereien der letzten Jahre sind ebenso zu sehen wie neue Arbeiten, die eigens für die Ausstellung entstanden sind.

Xenia Hausner ist eine neue Ausstellung im Essl Museum gewidmet, die Einblick in das jüngste Schaffen der Künstlerin gibt. Den Großen Saal des Hauses prägen großformatige figurative Malereien, die Rotunde wird von einer eigens geschaffenen Fotoinstallation beherrscht.

„ÜberLeben“ ist der Titel der Schau - doppeldeutig wie die in Hausners Bildern erzählten Geschichten, die den Ausgang oft in der Schwebe lassen, so Kurator Günther Oberhollenzer.

Zwei Frauen liegen in Auto

Archiv der Künstlerin

„Es lebe die Malerei“

Ihr Credo „Es lebe die Malerei“ werde heute bestätigt, sagte Agnes Essl im Vorfeld der Eröffnung. Sie schätze die ausdrucksstarken Arbeiten mit intensiver Farbgebung der Künstlerin, die überdies eine begnadete Fotografin sei. Von der Sammlerin stammt auch das Vorwort im erschienenen Katalog, der u.a. ein Interview des Kurators mit Hausner beinhaltet.

Oberhollenzer bezeichnete Hausner als eine der bedeutendsten zeitgenössischen Malerinnen des Landes, die ihre Protagonistinnen mit handwerklicher Finesse und coloristischer Brillanz in Szene setze und ihre Geschichten erzähle - von Einsamkeit oder Sehnsucht nach Liebe und deren Verlust, oft schwermütig, mit lebensbedrohlichen Schatten.

Neben Bildern auch Fotoinstallationen

So auch die Fotoinstallation, die auf dem Boden der Rotunde ein scheinbar friedlich im Bett liegendes Frauenpaar zeigt - allerdings „wie in einer Falle eingekesselt“, erläuterte Hausner - und über den beiden schwebt wie ein Damoklesschwert ein zu kippen scheinender großer Stein. Diese Gestaltung der Rotunde habe ihr „großen Spaß“ gemacht, meinte die vormalige Bühnenbildnerin, die sich seit 1992 ausschließlich der Malerei verschrieben hat.

Der Vater sei für jeden Menschen eine wichtige Figur, beantwortete sie die wohl unvermeidliche Frage nach dem berühmten Vater Rudolf Hausner (1914-1995). Sie sei einfach in einem Künstlerhaushalt aufgewachsen, und sich im Atelier zur Staffelei zu setzen und von der Schule zu erzählen war ihr Alltag, meinte sie humorvoll. Das Leben nehme manchmal unvorhergesehene Wendungen, erklärte sie ihre relativ späte Zuwendung zur Malerei.

"Unter Strom", Frau liegt auf Couch, andere beugt sich zu ihr

Archiv der Künstlerin

Sendungshinweis:

„NÖ Heute“, 25.10.2012

Manche Pörträts von Prominenten

Dass Xenia Hausner auch Prominente porträtiert, ergebe sich auch aus ihrer Bekanntschaft mit Künstlern noch aus ihrer Zeit als Bühnenbildnerin: „Soll ich sie nicht malen, nur weil sie prominent sind?“ 90 Prozent ihrer Protagonisten, reale Personen, kenne man nicht, manche Unbekannte spreche sie einfach an. Sie habe eine Komposition vor Augen, gehe aber nicht streng nach Fahrplan vor: „Das Bild ist stärker als ich, es nimmt manchmal Wendungen...“.

Xenia Hausner (Jahrgang 1951) lebt und arbeitet in Berlin und Wien. Sie studierte Bühnenbild an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und an der Royal Academy of Dramatic Art in London. Ihr erstes Engagement erhielt sie am Wiener Burgtheater, danach arbeitete sie als freie Bühnenbildnerin. Von 1977 bis 1992 gestaltete Hausner über 100 Ausstattungen für Theater, Oper und Film u.a. in Wien, Salzburg, Berlin, Hamburg oder Brüssel und arbeitet seit 1992 freie Malerin.

Link: