Energiesparende Ziegel

Ein neues Produkt am Baumarkt verspricht energieeffizientes Bauen: Ziegel, in denen die Dämmung bereits integriert ist. „Niederösterreich heute“-Bauexperte Architekt Ernst Maurer hat sie unter die Lupe genommen.

Wie spart man möglichst viel Energie beim Heizen ein? Immer wieder gibt es neue Produkte auf dem Markt und gerade bei der Dämmung gibt es unterschiedliche die Meinungen: Wie dick soll die Dämmung sein, womit soll gedämmt werden und ist es überhaupt gut, ein Haus vollkommen abzudichten? Oft ist auch von „schädlicher“ Dämmung die Rede: Mauerwerk würde darunter absticken und gesundheitsschädliche Pilze würden enstehen.

Eine Möglichkeit, bei der die Dämmung bereits in die Ziegel integriert ist, sind Außenwandziegel, deren Hohlräume mit mineralischer Steinwolle gefüllt sind. Diese Ziegel sind dampfdiffusionsoffen, wasserabweisend und schädlingsresistent. Eine Außendämmung wird dadurch überflüssig. Nach Angaben des Herstellers erreichen solche Ziegel eine um 25 Prozent bessere Wärmedämmeigenschaft.

EU-Richtlinie bringt 20 Prozent

Bis 2020 sollen laut EU-Richtlinie alle neu errichteten Gebäude um 20 Prozent energieeffizienter werden. Der Anteil an erneuerbaren Energien soll um 20 Prozent steigen und die CO2-Emissionen sollen um 20 Prozent fallen.

Rasche Verarbeitung

Durch die Planziegel-Technologie können solche Verfüllzuiegel rasch verarbeitet werden. Eine Mischmaschine ist nicht mehr nötig, mit einem speziellen Kleber werden die Ziegel aufeinandergeklebt - eine Verarbeitung bis minus fünf Grad Celsius ist möglich. Ein weiterer Vorteil: Dadurch ensteht kein Feuchtigkeitseintrag, das Haus kann also wesentlich rascher bezogen werden, weil keine Austrocknungszeiten enstehen.

Musterhaus in Zwettl

Ein Musterhaus, das mit solchen Ziegeln errichtet wurde, steht in Zwettl. Das Haus von Familie Lugauer wurde zusätzlich mit Photovoltaik-Technik und Solaranlage ausgestattet, ein 10.000-Liter großer Pufferspeicher ist das Herzstück des Hauses, er speichert die Energie aus der Sonne für längere Zeit. Für längere extreme Kälteperioden ohne Sonnenschein wurde ein Stückgut-Holzkessel angeschafft, der - so der Plan - nur wenige Male im Jahr eingeheizt werden soll.