Neues Mittel gegen Rheuma
Mit dem österreichweiten Biologika-Register, in dem seit zwei Jahren Patientendaten anonym gesammelt und ausgewertet werden, soll die Suche nach dem passenden Wirkstoff für die Patienten vebessert werden, sagt der Rhema-Experte Burkhard Leeb vom Landesklinikum Stockerau. Zur Zeit wisse man nicht genau, welcher Wirkstoff für welchen Patienten am besten passt.
Medikamentensuche oft schwierig
Oft seien mehrere Versuche notwendig, das wirksamste Medikament für den Patienten zu finden. Um die Suche zu verfeinern, seien Studien mit großen Patientendaten notwendig, so Leeb. Er beklagt auch, dass Österreich mit der Erstellung eines derartigen Registers sich lange Zeit gelassen hätte und dadurch in diesem Punkt zu den Schlusslichtern in Europa zähle. Derzeit würden 1.200 Patientendaten in dem Register verzeichnet.
Kinase-Hemmer als neue Hoffnung
Neben den derzeit gängigen Biologika wird für Herbst auch die Zulassung eines sogenannten Kinase-Hemmers erwartet. Dieses Medikament hemmt ein Enzym im Körper, das ein Signal an die Körperzellen abgibt. Dadurch können Entzündungs-Prozesse in den Zellen gestoppt werden. Nachdem durch Biologika nicht alle Patienten befriedigend behandelt werden können, tut sich hier eine neue Möglichkeit für die Rhematologen auf, so Leeb.
Sendungshinweis: NÖ Heute, am 19.4.2013
Tablette statt Infusion
Kinasehemmer sollen zunächst bei jenen Rheumaformen zum Einsatz kommen, die als schwer behandelbar gelten. Als Vorteil gilt auch, dass sie als Tabletten verabreicht werden, und daher unkomplizierter sind als Biologika, die häufig als Infusionen eingesetzt werden. Ihre Sicherheit ist laut Studien ähnlich wie die der Biologika. Mit dem neuen Medikament will man in Stockerau ab Herbst Erfahrungen sammeln.