Stressfreier Tierarztbesuch für Katzen

Eine gestresste Katze ist für den Tierarzt nur schwer zu untersuchen. Daher wurde in Krems die derzeit einzige Tierarztpraxis ausschließlich für Katzen gegründet, wo die Untersuchung für die Tiere völlig stressfrei ablaufen soll.

Es sind eigentlich Kleinigkeiten, die für Katzen den Tierarztbesuch angenehmer gestalten, sagt Tierärztin Sabine Schroll. In der Katzenpraxis duftet es nach Sandelholz. Hunde haben hier keinen Zutritt. Pheromonstecker und ein Luftbefeuchter sorgen für ein katzenfreundliches Raumklima. Schroll rät, im Wartezimmer den Katzenkorb niemals am Boden abzustellen. Dann könnten nämlich Hunde daran schnüffeln und das macht Katzen Angst. Besser ist es, den Korb auf einem Tisch abzustellen.

Katze darf sich in Ordination umsehen

Im Gegensatz dazu wird in der Ordination von Sabine Schroll als erstes der Katzenkorb am Boden auf einen Teppich gestellt und geöffnet. Dann bekommt die Katze Zeit, sich ein wenig umzusehen. Meist sind die Tiere neugierig, kommen alleine aus dem Korb und wandern ein wenig in der Katzenpraxis herum. Dort gibt es auch viel zu entdecken: Spielzeug oder kleine Höhlen zum Verstecken.

Tierarztbesuch Katze

ORF

„Während ich mich mit dem Besitzer über mögliche Beschwerden der Katze unterhalte, kann ich das Tier bei seinem Erkundungsrundgang beobachten. Und da sieht man meist schon, wie es der Katze geht oder was ihr fehlt“, so Tierärztin Schroll. Zwischen einer halben und einer ganzen Stunde nimmt sie sich für jedes Tier Zeit. Das reicht aus, damit sich der Blutdruck normalisiert und richtig gemessen werden kann.

Frotteetücher statt Metalltisch

Sobald sich die Katze sicherer fühlt und mit der Tierärztin angefreundet hat, wird sie auf dem Tisch untersucht. Allerdings nicht auf einer kalten Metallplatte, sondern auf kuscheligen Frotteetüchern. „Ich achte auch bewusst darauf, dass ich schnelle Bewegungen und unnötigen Lärm vermeide, auch das macht den Tieren Angst“, so Schroll. Medizinische Verpackungen werden vorsichtig aufgerissen, die Geräte sind bereits vorbereitet und müssen nicht erst hervorgekramt werden. Es werden auch keine Alkoholtupfer vor der Nase des Tieres liegen gelassen, denn das mögen Katzen gar nicht.

Sendungshinweis:

„Niederösterreich heute“, 23.11.2013

Fortfahren muss geübt werden

Die Tierbesitzer können aber schon zuhause mit der Katze üben: Manche Züchter fahren bereits mit den Jungtieren im Katzenkorb möglichst viel herum und nehmen sie zum Beispiel auch bei kleineren Einkäufen mit. Das hat sich bewährt, denn so gewöhnen sich die Tiere an das Fortfahren.

Der Katzenkorb selbst sollte mit einem weichen Polster ausgelegt sein, damit die Tiere nicht darin herumrutschen. Bachblüten-Tropfen ins Maul der Tiere gespritzt beruhigen zudem prophylaktisch. Je öfter eine Katze in ihrem Korb wegfährt, desto stressfreier ist es für sie. Damit ist schon die halbe Herausforderung eines Tierarztbesuches für die Samtpfote und ihren Besitzer gemeistert.

Das Tier der Woche: Monti

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Der zehn Monate alte Windhund-Bub Monty ist von einem Tierschutzverein aus schlechter Haltung gerettet worden. Trotz seiner schlechten Erfahrungen hat er sich seine Menschenfreundlichkeit behalten. Er liebt nicht nur alle Menschen und ganz besonders Kinder, sondern verträgt sich auch mit anderen Hunden und sogar Katzen. Monty ist besonders gelehrig und braucht dringend neue Besitzer, die ihm noch etwas beibringen möchten. Der freundliche und quirlige Windhund-Rüde wartet in einer Pflegestelle in Großweikersdorf auf einen guten Platz. Mehr Infos unter 0664/4633884.

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