Goldhauben auf Wallfahrt

Seit über 50 Jahren veranstalten die Goldhaubenträgerinnen des Mostviertels am 15. August eine Wallfahrt. Diesmal ging es zu Maria Himmelfahrt nach Maria Taferl.

Seit über 100 Jahren werden zu Maria Himmelfahrt Kräuter und Blumen gesegnet. Schon in altchristlichen Gebeten wird die Gottesmutter als „Blume des Feldes und Lilie der Täler“ bezeichnet - deshalb, und vielleicht auch wegen des günstigen Datums, wo Kräuter und Blumen in voller Blüte stehen, gilt Maria Himmelfahrt als Tag der Kräuterweihe. Diesmal ließen sich die Mostviertler Goldhaubenträgerinnen aber etwas Besonderes einfallen. In monatelanger Feinarbeit wurden Rosenkränze und Wachsbilder gefertigt, die für einen guten Zweck verkauft werden.

Reinerlös geht an Familien, die Hilfe brauchen

„Der Wallfahrer-Rosenkranz war ja etwas Besonderes. Der hat den Sinn, dass man bei jeder Wallfahrt ein Gweichtl dazusegnen hat lassen, und das kommt auf diesen Rosenkranz. Der Rosenkranz ist sehr schwierig zu machen, weil das wird alles geknüpft“, sagt die Goldhauben-Obfrau, Grete Hammel. Der Reinerlös geht an den Verein „Hilfe im eigenen Land“ . Denn, Notfälle passieren auch in Österreich ständig. „Man glaubt gar nicht, dass es bei uns auch viele Familien gibt, die von einem Tag auf den anderen nicht mehr wissen, wie sie weiterleben sollen“, sagt die Präsidentin des Vereins „Hilfe im eigenen Land“, Elisabeth Pröll.

Das Wallfahren um für besondere Anliegen zu bitten, Buße zu Tun oder einfach als Glaubenszeugnis gehört für viele einfach dazu. Wallfahren ist wieder modern geworden. „Uns geht es sehr stark um die Symbolik, die dahinter steckt, um zu vermitteln, so wie das heute bei der Wallfahrt sichtbar wird. Man kommt zusammen, man feiert gemeinsam, und das gemeinsame Tragen der verschiedensten Schicksale, aber auch der schönen Stunden steht im Zentrum, und dafür sehen wir die duftenden Kräuter als Symbol“, so der Geschäftsführer der Kultur.Region.Niederösterreich Edgar Niemeczek.