Nur jeder Dritte überlebt Bauchaortenaneurysma

Wenn eine Hauptschlagader aufgrund einer Ausbuchtung plötzlich platzt, so ist das in der Mehrzahl der Fälle sehr dramatisch. Am häufigsten ist die Bauchschlagader betroffen. Nur ein Drittel der Patienten überlebt den Riss einer Bauchaorta.

Das Risiko, an einem Bauchaortenaneurysma zu erkranken, steigt ab dem 60. Lebensjahr deutlich an. Etwa 800 Betroffene gibt es allein in Niederösterreich. Schmerzen machen nur selten rechtzeitig auf das Gesundheitsproblem aufmerksam, Bauchschmerzen oder auch Kreuzschmerzen können ein Hinweis sein. „Meist spürt man aber nichts, und genau das ist gefährlich“, sagt Reinhold Klug, Gefäßchirurg am Landesklinikum Horn.

Zwei Ärzte begutachten Bauchaorta

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Da bei vielen Patienten das Gefäß an einer Stelle platzt, die in den Bauchhinterraum führt, kann umgebendes Gewebe die Blutung abdecken, das rettet diesen Betroffenen häufig das Leben. „Platzt das Gefäß in den Bauchraum, ist das praktisch nicht zu überleben“, erklärt Klug.

Hauptrisikiofaktoren sind Rauchen und Übergewicht

Deswegen ist das rechtzeitige Erkennen eines Bauchaortenaneurysmas so wichtig. Erreicht die Ausbuchtung etwa fünf Zentimeter Durchmesser (bei Frauen 4 bis 4,5 cm, bei Männern ab circa 5,5 cm), wird sie operiert. Wann ein Eingriff notwendig ist, wird in einem interdisziplinärem Ärzteteam besprochen.

Bauchaorta

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Meist wird sie mit kleinen Röhrchen, so genannte Stent-Prothesen, stabilisiert, die durch zwei Zugänge im Bereich der Beckens eingesetzt werden. Eine zweite, ältere Methode ist ein offener Eingriff über den Bauch, bei dem die Ausbuchtung mit einer Gefäßprothese versorgt wird.

Sendungshinweis:

„NÖ heute“, 24.10.2014

Männer sind sechs Mal so häufig betroffen wie Frauen. Die Ursache für die Erkrankung sind meist klassische Lebensstilfaktoren, so Klug. Der Hauptrisikofaktor ist das Rauchen, aber auch Übergewicht und erhöhter Blutdruck begünstigen die Bildung eines Bauchaortenaneurysmas. Neben einer gesünderen Lebensweise empfiehlt der Experte regelmäßige Kontrollen ab dem 50. Lebensjahr, etwa durch eine Ultraschalluntersuchung beim Urologen. Das Österreichische Gefäßforum fordert zudem Bauchaortenaneurysma-Untersuchungen als fixen Bestandteil der Gesundheitsvorsorge.

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