Neue Therapien gegen Hautkrebs

Hautkrebs, genauer gesagt das schwarze Melanom, ist die Krebsart mit der stärksten Zunahme. In den letzten Jahren konnten neue Medikamente entwickelt werden, die enorme Fortschritte bei der Behandlung bringen.

Laut einer aktuellen Untersuchung erkranken jedes Jahr 5.000 Menschen in Österreich an Hautkrebs - Tendenz steigend.

Hautkrebs ist zwar sehr häufig, da er aber gut sichtbar ist, kann er meist in frühen Phasen erkannt werden. Dass er sich überhaupt bildet, hat eine Hauptursache: zu viele Sonnenbrände - denn die Haut merkt sich jeden einzelnen, erklärt der Hautarzt Martin Zikeli vom Landesklinikum Wr. Neustadt. Wenn die Leute im Winter in den Süden fliegen und dort extremer Sonnenbelastung ausgesetzt sind, ist das extrem schlecht für die Haut, so der Dermatologe. Auch die Sonneneinstrahlung im Laufe der Kindheit und Jugend macht sich erst später im Alter bemerkbar.

Therapie je nach Entwicklung des Melanoms

Hat sich erst einmal ein Melanom entwickelt, ist rasches Handeln wichtig, da es zu den sehr aggressiven Krebsarten zählt. Sind schon Metastasen vorhanden, kann in manchen Fällen die „zielgerichtete Therapie“ helfen. Sie wirkt bei einer bestimmten Mutation des Krebses. Ungefähr die Hälfte der Melanome weisen diese Mutation auf, so Zikeli. Der Vorteil dieser Behandlung ist, dass sie sehr schnell anspricht. Aber das Melanom kann mit der Zeit neue Mutationen entwickeln, sodass es zu einem Wirkverlust kommen kann.

Entwickelt sich die Hautkrebserkrankung langsam, ist die „Immuntherapie“ Mittel der Wahl, bei der das eigenen Immunsystem lernt, den Krebs anzugreifen. Wenn das funktioniert, dann profitieren die Patienten jahrelang von so einer Behandlung, erklärt Zikeli. Leider kommt es da auch dazu, dass das Immunsystem überreagiert und auch die eigenen Organe angreifen kann, und dann entstehen Nebenwirkungen wie Ausschlag oder Durchfall, die man rechtzeitig erkennen und behandeln muss.

Sendungshinweis:

„NÖ heute“, 13.2.2015

Sterblichkeitsrate stabil

Doch die neuen Therapien haben ihren Preis. Die notwendigen vier Infusionen der Immuntherapie schlagen mit 100.000 Euro zu Buche. Der Erfolg der ständigen Weiterentwicklungen am Therapiesektor: obwohl die Diagnose Hautkrebs steigt, bleibt die Sterblichkeitsrate gleich hoch. Die Ärzte hoffen, dass die Sterblichkeitsrate mit den neuen Behandlungen sinken wird. Zudem werden derzeit viele Medikamtente entwickelt, die in den nächsten Jahren auf den Markt kommen, die immer besser verträglich sind und immer besser wirken. Doch schon jetzt sind sich die Experten einig: bei der Behandlung des Melanoms wurden in den letzen fünf Jahren mehr Fortschritte erzielt als in den 30 Jahren davor.

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