Verrückt nach Brieftauben

Vor etwa 50 Jahren hatte noch jeder Bauernhof seinen eigenen Taubenkobel. Doch mittlerweile ist die Taubenzucht stark zurück gegangen. Es gibt auch nur noch wenige Züchter im Land, doch die sind mit Herzblut bei der Sache.

Stefan Menyhart aus Mistelbach züchtet schon seit den 1950er-Jahren Brieftauben. Er sah damals als 14-jähriger Bub bei einem alten Züchter, wie während eines Wettbewerbs eine Flugtaube pfeilschnell aus Köln nach Hause in den Taubenschlag gekommen ist. Das faszinierte ihn so, dass er bis heute noch Tauben hat. Stefan Menyhart gewann schon zahlreiche Preise mit seinen Tieren und ist auch Bewertungsrichter bei Ausstellungen.

Brieftaube

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„Rambo“ ist Herrn Menyharts größter Stolz

700 Kilometer in neun Stunden

Derzeit hat er etwa 160 Tauben, in nächster Zeit werden es aber wieder mehr werden. Im Moment brüten seine Tauben. Einige Küken sind schon geschlüpft. „Die Küken müssen im Alter von sechs Tagen beringt werden. Jeder Ring ist mit einer eigenen Nummer versehen, auch das Jahr ist darauf zu sehen. In Österreich kommt der Ring an das rechte Bein der Taube, in anderen Länder, wie etwa in der Slowakei, kommt der Ring ans linke Bein“, sagt Stefan Menyhart.

Seine schnellste Taube ist „Rambo“. Er benötigte 2013 von Montabaur in Rheinland-Pfalz (Deutschland) nur neun Stunden nach Mistelbach, dabei flog er 680 Kilometer. Auch Rambo zeugte bereits erfolgreich Nachwuchs, die jüngsten sind etwa 14 Tage als und wechseln schon ihr Daunenkleid. Damit seine Jungen und seine Kollegen auch einmal so erfolgreich werden, müssen sie gehegt und gepflegt werden.

Taubenzüchter Stefan Menyhart

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Seit 60 Jahren züchtet Stefan Menyhart Brieftauben

Taubenzucht ist mit Liebe und Aufwand verbunden

„Die Tauben müssen täglich gereinigt und gepflegt werden. Sauberkeit ist sehr wichtig, es muss viel geputzt werden. Zu fressen bekommen sie Körnerfutter. In der Flugsaison gibt es Kraftfutter, im Winter Diätfutter, damit sie nicht zu dick werden“, erklärt Menyhart.

Sendungshinweis:

„NÖ heute“, 7.3.2015

Wer privat Tauben halten will, muss sich im Vorfeld gut über die Haltungsbedingungen der Tiere informieren. Einfach einen Vogelkäfig auf die Terrasse oder auf den Balkon zu stellen ist laut Menyhart unmöglich. Man muss schon ausreichend Platz und auch die nötige Zeit dafür haben. Außerdem muss man daran denken, seine Nachbarn zu informieren. Tauben machen durch ihr Gurren etwas Lärm. Außerdem ist es nicht jedermanns Sache, wenn ein Taubenschwarm täglich über des Nachbars Haus zieht – „Also, lieber vorher den Nachbarn fragen, ob er nichts dagegen hat.“

Das Tier der Woche

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Cindy ist etwa sechs Jahre alt. Sie ist Menschen gegenüber sehr lieb und aufgeschlossen. Die Hündin geht gut an der Leine und verträgt sich draußen auch mit anderen Hunden. Sie möchte aber lieber ein Einzelhund sein. Informationen beim Tierheim Dechanthof unter der Telefonnummer 02573/2843.