Kältester Ort: Lunz räumt mit dem Mythos auf

An heißen Sommertagen flüchten viele Menschen an kühle Badeseen: Der Lunzer See (Bezirk Scheibbs) ist längst kein Geheimtipp mehr. Der Atlaseintrag von Lunz am See als kältester Ort ist aber nicht mehr als ein Mythos.

Die Lunzer haben ihr eigenes Meer direkt vor der Haustür: Genau genommen ist es ein See, dessen tiefste Stelle 34 Meter beträgt. Neben dem Schwimmen und Bootfahren ist den Lunzern das Wandern in die Wiege gelegt. Lunz ist eines von 20 Bergsteigerdörfern in Österreich. Das Motto: Weg vom Massentourismus, hin zum Tourismus im Einklang mit der Natur.

Lunz am See

ORF

Lunz am See: ein Ort der Natur, Kultur und Forschung

Sendungshinweis

„Guten Morgen Österreich“, 15.6.2016

Minus 53 Grad auf 1.300 Metern

Laut Wetterexperte Hannes Hager von der Biologischen Station matcht sich Lunz jedes Jahr mit Litschau und Zwettl um den Titel des kältesten Ortes in Niederösterreich, der Eintrag in den Atlas als kältester Ort Mitteleuropas mit minus 53 Grad beruht aber auf einer Ungenauigkeit: „Dieser Eintrag basiert auf einer Untersuchungsreihe aus den 1930er-Jahren. Damals hat man auf 1.300 Metern Höhe in einer Doline die Temperatur gemessen“, erklärt Hager. „Daraufhin wurde geschrieben, dass es in Lunz minus 53 Grad hat. Man hat aber vergessen zu erwähnen, dass die Messung im alpinen Bereich durchgeführt wurde.“

Neben der Natur und Forschung hat Lunz am See auch eine kulturelle Seite: Die Seebühne wird jedes Jahr nach Abschluss der Sommersaison im See versenkt und im Frühjahr wieder gehoben. Tausende Gäste kommen zudem jedes Jahr zur Narzissenblüte nach Lunz.

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