30 Jahre Reichenau: Kabarett und Uraufführung
Traditionell präsentierten die Festspiele Reichenau ihr Jubiläumsprogramm im Café Landtmann in Wien. Zahlreiche Schauspielstars, die im Sommer in Reichenau auf der Bühne stehen werden, etwa Peter Matic, Miguel Herz-Kestranek oder Petra Morzè kamen zum Pressegespräch. „Aus dem nichts“, hieß es zu Beginn vom Intendantenpaar Renate und Peter Loidolt, haben die Festspiele vor 30 Jahren begonnen. Es sei ein Wagnis gewesen, „aber die Festspiele sind zur Institution geworden“, sagte Renate Loidolt.
901.328 Besucherinnen und Besucher, 2.542 Vorstellungen: Es ist eine stolze Bilanz der vergangenen drei Jahrzehnte, auf die das Intendantenehepaar zurückblicken kann. „Qualität halten ist schwieriger, als Höhepunkte produzieren“, so Peter Loidolt. Doch überwiegt nach den Erfahrungen dreier Jahrzehnte ungebrochen der Optimismus: „Wenn es so weitergeht, sind noch einige Jahre zu erwarten.“
Festspiele Reichenau
Werfel-Roman „Cella“ wird uraufgeführt
Den Anfang der Saison 2018 macht die kabarettistische Revue „Schau’n Sie sich das an!“ (Premiere am 2. Juli), die auch 1988 - damals firmierten die Festspiele noch unter „Kunst und Künstler in Reichenau“ - am Beginn stand, aus Sketches, Texten und Couplets von Karl Farkas, Hugo Wiener und Fritz Grünbaum neu zusammengestellt von Nicolaus Hagg und Miguel Herz-Kestranek, die ebenso wie Peter Matic, Boris Eder, Chris Pichler und Maria Schuchter mitwirken. „Intelligenter Humor ist zeitlos“, schwärmte Herz-Kestranek.
Die Reichenauer Schnitzler-Tradition wird mit der Rarität „Das Vermächtnis“ fortgesetzt (Premiere: 4. Juli). Hermann Beil führt Regie, mit Joseph Lorenz, Regina Fritsch, David Jakob, Johanna Prosl, Stefanie Dvorak und Marcello de Nardo stehen bewährte Akteure und junge Kräfte auf der Bühne.
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Nicolaus Hagg hat eine Dramatisierung des in den ersten Monaten des Jahres 1938 handelnden Romans „Cella oder die Überwindung“ von Franz Werfel vorgenommen, die Michael Gampe im Neuen Spielraum inszenieren wird (Premiere: 5. Juli). August Schmölzer, Julia Stemberger, Sascha Oskar Weis, André Pohl, Toni Slama und Martin Schwab zählen hier zum Ensemble.
Petra Morzé spielt in „Endstation Sehnsucht“
Im Rahmen der Reihe „Frauenschicksale in der Weltliteratur“ inszeniert Beverly Blankenship „Endstation Sehnsucht“ von Tennessee Williams (Premiere: 3. Juli). In den Hauptrollen sind Petra Morzé, Johanna Arrouas, Daniel Jesch und Dirk Nocker zu sehen. Morzé kehrt somit nach einigen Jahren wieder zu den Festspielen Reichenau zurück. „Ich habe mich sehr gefreut als ich gefragt worden bin und habe Peter Loidolt sofort erzählt, dass ich das als Rolle einstudiert habe, um überhaupt zum Studium zugelassen zu werden.“
Festspiele Reichenau
Die Novelle „Das falsche Gewicht“ von Joseph Roth hat Renate Loidolt szenisch gestaltet. Joseph Lorenz, Julia Stemberger und Marcello de Nardo verkörpern die Protagonisten (Premiere: 8. Juli). Die Klavierkonzerte bestreiten wieder Rudolf Buchbinder sowie Katia und Marielle Labeque. Bei einem Festakt am 1. Juli wird ein Jubiläumsband „So machen wir Theater!“ von Michaela Schlögl präsentiert. Der Vorverkauf für die Mitglieder des Fördervereins ist seit Weihnachten im Gange und verläuft laut Renate Loidolt wieder sehr zufriedenstellend. Der allgemeine Kartenvorverkauf beginnt mit 20. Februar. Mehr als 40.000 Karten wurden aufgelegt, 120 Vorstellungen sind bis Anfang August angesetzt.
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- Das wird das Kulturjahr 2018 (noe.ORF.at; 31.12.2017)
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