Mariazellerbahn wird zur „Himmelstreppe“

In eineinhalb Jahren wird die Mariazellerbahn ein neues Gesicht bekommen: Unter dem Namen Himmelstreppe werden dann neun Niederflur-Gelenktriebzüge durchs Pielachtal rollen. Der Startschuss dazu fällt im Februar mit der Produktion im Schweizer Kanton Thurgau.

Bei Stadler Rail in Bussnang im Kanton Thurgau ist man auf Schmalspur-Regionalzüge spezialisiert. Hier werden ab Februar die neun Triebwagengarnituren und vier Panoramawagen gebaut. Das Schweizer Unternehmen gewann eine internationale Ausschreibung als Bestbieter. „Wir wollten keine Fahrzeuge kaufen, die nicht schon erprobt sind“, sagt Gerhard Stindl, Geschäftsführer der NÖVOG. Eine Vertragsbedingung war, dass die ersten Garnituren bereits im November 2012 geliefert werden. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Schmalspur-Regionaltriebzüge.

„Da kommt uns natürlich unsere Erfahrung aus der Schweiz entgegen. Wir haben hier eine große Zahl von Meterspurbahnen mit noch engeren Kurven, noch höheren Steigungen, die noch mehr ins Gebirge fahren als bei der Mariazellerbahn. Wir haben hier einen großen Erfahrungsschatz der uns zu Gute kommt“, sagt Verkaufsleiter Urs Wieser.

Entwurf der Himmelstreppe

Skizze Himmelstreppe/Stadler/Bussnang

Soll „Magnet für Region“ werden

Die Wagen bieten besonders viel Licht und Ausblick auf die Landschaft - die Gesamtkosten liegen bei 65 Millionen Euro, bezahlt vom Land Niederösterreich. Pendler und Touristen sollen von dieser Auffrischung der Traditionsstrecke gleichermaßen profitieren, sagt Verkehrslandesrat Karl Wilfing (ÖVP). „Es wird ein Magnet für die Region, die sowohl der Bevölkerung, als auch den Gästen die Österreich besuchen, zu Gute kommt. Wir erwarten uns auch zehntausende Touristen aus der ganzen Welt, die die großartige Natur, die die Mariazellerbahn mit den neuen Panoramawägen präsentieren kann, besichtigen.“

Weil der starke Schweizer Franken dem Unternehmen teuer kommt, soll möglichst viel im EU-Raum eingekauft werden, heißt es, so auch in Niederösterreich. Die Antriebsmotoren kommen aus Wiener Neudorf, die Bremsen aus Mödling und die Türen aus Kematen an der Ybbs. Und so bleibt auch ein Teil der Wertschöpfung bei uns im Land.