Krise und Zukunft im Mittelpunkt des Europaforums

Die negativen Schlagzeilen der vergangenen Wochen stehen auch im Mittelpunkt des Europaforums Wachau, das im Stift Göttweig über die Bühne geht. Zwei Tage lang diskutieren international anerkannte Experten aus Politik, Wissenschaft und Medien über die Krise und die Zukunft.

Ob Griechenland, Portugal oder Spanien. Die Währungs- und Wirtschaftskrise hätte Europa auch dann erfasst, wenn es die Europäische Union nicht gebe, sagt die Präsidentin des Europa-Forums, Barbara Schwarz.

An einer einheitlichen Währung hält sie fest: „In einer kleinen Währung lässt sich immer gut spekulieren und ich denke, da hätten viele Länder größere Probleme bekommen, als mit dem Euro und daher ist der Euro für mich eine ganz wichtige Einrichtung und ich stehe auch dazu!“.

In Krisen nehmen Radiaklismen zu

Den morgigen Wahlen in Griechenland blickt Schwarz mit gemischten Gefühlen entgegen, sie warnt vor einem Verlust der gemeinsamen Identität. „Was Sorge macht ist, dass in krisenhaften Situationen Radikalismen und Nationalismen zunehmen, dass man zusehends wieder zurückgeht.Ich halte das für sehr gefährlich.“

Teilnehmer des Europaforums

ÖVP Presse

Michael Spindelegger (Vizekanzler und Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten), Paul Lendvai (Moderation und Leiter des ORF Europastudios), Elmar Brok (Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten des Europäischen Parlaments), Hugo Portisch (Journalist und Autor), Landeshauptmann Erwin Pröll, Landesrätin Barbara Schwarz.

Strengere Regeln für Banken""

Allerdings, so Schwarz, müssen sich alle Euroländer in Zukunft strengere Regeln in den Bereichen Finanzen und Banken auferlegen, auch an Sparmaßnahmen werde nichts vorbeiführen, um wieder wettbewerbsfähig werden können. Neben heimischen Rednern wie EU-Kommissar Hahn, Vizekanzler und Außenminister Spindelegger und Landeshauptmann Pröll werden internationale Politiker wie die bayerische Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und der slowakische Außenminister im Stift Göttweig erwartet.

Die gemeinsame Union habe wesentlich zur politischen Landschaft beigetragen, sagt Autor und Journalist Hugo Portisch. Um die Krise bewältigen zu können, geht es nur mit mehr Europa, so Portisch: „Das kann man nicht mit Hilfsgerüsten, nicht mit einer Finanzstruktur und einem gegenseitigen Versprechen lösen sondern es gehört eine Abstimmung der Budgets und eine Abgabe von Hoheitsrechten.“

Pröll: Europa darf kein Ende haben

Und auch Landeshauptmann Erwin Pröll hält an der Europäischen Union fest, trotz der Skepsis in der Bevölkerung: „In Wahrheit beinhaltet diese Krise unglaublich viel Sprengstoff und in Wahrheit ist die Krise ein unglaublicher Spaltpilz geworden. Es stellen sich immer mehr Menschen die Frage ob Europa am Ende ist. Und ich darf hier von meiner Warte sagen: Europa darf kein Ende haben“, so Pröll.

Am Nachmittag werden dann auch EU-Kommissar Johannes Hahn und Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger zu Wort kommen, im Anschluss befassen sich vier Arbeitskreise unter anderem mit der Bedeutung der Regionen und der gemeinsamen europäischen Sicherheitspolitik.

Link:

Europaforum Wachau