Grundwasser: Korneuburger demonstrierten

Die Situation um das verseuchte Grundwasser in Korneuburg hat zur Gründung einer Bürgerinitiative geführt. Sie hat am Mittwoch zu einer Demonstration aufgerufen. Etwa 200 Demonstranten zogen durch die Innenstadt.

Die Verseuchung des Grundwassers in Teilen von Korneuburg und Leobendorf, möglicherweise auch Bisamberg und Stetten, hat zur Gründung einer Bürgerinitiative geführt. Die Gruppe mit Namen „Pro reines Wasser für Korneuburg“ organisierte die Demonstration an der am Mittwochvormittag rund 200 Menschen teilnahmen. Organisator Matthias Schabl formulierte die Forderungen an die Behörde:

„Die Informationswege gehen über Umwege über die Bürgermeister, da kommt nur die Hälfte und das falsch bei den Bürgern an, deswegen wollen wir eine direkte Informationsveranstaltung im Stadtsaal in Korneuburg mit allen Experten am Podium, mit allen Gutachten, mit dem gesamten Wissenstand, wo nicht nur informiert werden, sondern wo die Bürger auch Fragen stellen können, die ihnen beantwortet werden können“, sagte Schabl.

In der Gruppe marschierte auch Martin Wimmer als Teilnehmer mit, er lebt in der Region und sagte zu den Erwartungen die er in die Aktion hat:

„Es geht darum, dass das Gift so schnell wie möglich beseitigt wird, dass wirklich alles durchgeprüft wird und dass man das so schnell wie möglich beseitigt. Im Anschluss muss man klären, woher das kommt, wer dafür verantwortlich ist, wer ist der Schuldige?“, frug Martin Wimmer.

Demonstration verlief ruhig und friedlich

Die Demonstration verlief ruhig und diszipliniert durch die Innenstadt. Zuerst wurde beim Kwizda-Haus Station gemacht, denn viele der Demonstranten vermuten, dass das Chemieunternehmen zumindest Teilschuld an der Grundwasserverseuchung hat. Dort wurde betont, dass externe und interne Prüfungen ergeben hätten, dass das Werk jetzt dicht sei. An Bezirkshauptmann Waltraud Müllner-Toifl übergab eine Delegation eine Petition, in der die Anliegen der Bürger formuliert wurden. Die Stadt hatte schon im Vorfeld der Demonstration darauf hingewiesen, dass es nun sehr intensive Probenahmen des Grundwassers gäbe.

160 Proben sollen nun gezogen werden

160 Proben aus Wasser und Erde im Bereich Korneuburg und Leobendorf sollen Aufschlüsse darüber geben, wie großflächig verseucht das Grundwasser ist. Und auch darüber welche Chemikalien sich noch im Wasser befinden. Für viele Menschen kommen diese Untersuchungen, das wurde bei der Demonstration deutlich gesagt, viel zu spät. Und sie verlangten auch, dass ganz klar geklärt werden müsse welche Folgen die Verseuchung des Grundwassers für sie und die nächsten Generationen haben könnte.

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