Michael Schade wird Barocktage leiten

Die Internationalen Barocktage im Stift Melk, die alljährlich zu Pfingsten stattfinden, haben ab 2014 mit Michael Schade einen neuen Intendanten. Bis vorerst 2016 obliegt die künstlerische Leitung dem Star-Tenor - „ein Meilenstein für die Festspiele“, sagte Alexander Hauer, Intendant der Wachau Kultur Melk.

Erste Akzente hat Schade bereits gesetzt: Der Concentus Musicus, gegründet und geleitet von Nikolaus Harnoncourt, wird zum Residenzorchester. „Das Orchester ist ein Kronjuwel“, schwärmte der Tenor. Es zeuge von Hingabe, Wahrheit und Stolz in einem und sein Klang sei weltweit unvergleichbar. Der neue Intendant versprach zudem, dass der Concentus Musicus nicht nur einmal während der Internationalen Barocktage auftreten werde. „Ich werde täglich bei den Harnoncourts anrufen, damit Nikolaus so oft kommt wie er mag“, so Schade.

Auch wenn der Musikschwerpunkt im Barock bleibt, werde es programmtechnisch doch Veränderungen geben: „Wir werden laut und frech sein und nicht ein braves Festival“, betonte der Tenor. Wichtig sei, dass die Kulturveranstaltung von einer barocken Denkweise geprägt sei. Dies bedeute unter anderem sich zu öffnen und sinnlich wahrzunehmen.

Michael Schade

Barocktage Melk

Michael Schade

„Keine Schade-Festspiele“

Prunkstück und Ausgangspunkt des Festivals 2014 (von 6. bis 9. Juni) ist Joseph Haydns Oratorium „Die Jahreszeiten“ mit dem Concentus Musicus. Als Solisten sind u.a. der Intendant selbst und Florian Bosch (Bass) vorgesehen. Weitere Programmdetails wollte der Tenor noch nicht verraten, nur soviel: „Es werden keine Schade-Festspiele“.

Für Nachwuchstalente wird sich der Deutsch-Kanadier, seit 2007 österreichischer Kammersänger, nach dem von ihm initiierten Young Singers Project der Salzburger Festspiele nun auch in Melk einsetzen: So wurde der Heinrich Schmelzer-Wettbewerb bereits neuaufgestellt. Der Gewinner erhält eine Konzertverpflichtung für die Barocktage und zudem ein erhöhtes Preisgeld von 5.000 statt bisher 1.000 Euro.

Heuer italienische Meister im Mittelpunkt

Bevor die neue Intendanz beginnt, ist bei den diesjährigen Barocktagen vom 17. bis 20. Mai nochmals Bernhard Trebuch neben Hauer für das künstlerische Programm verantwortlich. Im Mittelpunkt stehen die Komponisten der großen italienischen Meister des Barock. Zum Auftakt des Festivals wird „Il principe“ von Carlo Gesualdo, Principe di Venosa, aufgeführt. Die Eröffnungsrede hält die Journalistin und Publizistin Barbara Coudenhove-Kalergi. Die Stiftskirche Dürnstein ist heuer zum ersten Mal als weiterer Konzertstandort fix im Programm.

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