Langsam Entspannung im Waldviertel

Langsam Entspannung - so könnte man die Situation im Waldviertel am Donnerstag zusammenfassen. Aufgrund der starken Vereisungen waren zwar weiterhin Straßen gesperrt, ab Freitag soll der Schulbetrieb aber wieder normal fortgesetzt werden.

2.500 Haushalte im Waldviertel waren am Mittwoch ohne Strom, nach Angaben der EVN waren Donnerstagvormittag noch etwa 500 Haushalte im Bezirk Zwettl betroffen. Die Schäden an den Hochspannungsleitungen seien schwer, die Stromversorgung sei aber garantiert, so EVN-Sprecher Stefan Zach. Die Reparatur werde vermutlich Monate dauern. 50 Notstromaggregate sind derzeit im Waldviertel im Einsatz, man gehe davon aus, dass man auch in den nächsten Tagen noch Strom produzieren werde, so Feuerwehrsprecher Franz Resperger.

„Verstärkung“ bekamen die Feuerwehren der Region Donnerstagvormittag aus Salzburg. Sieben Notstromaggregate waren angefordert worden, sagte Resperger. Die Geräte aus Salzburg wurden nach Krems geliefert und sollen punktuell dort eingesetzt werden, wo sie benötigt werden.

„Derzeit stehen noch immer 210 Einsatzkräfte von 28 Feuerwehren im Einsatz. Der Hotspot ist ganz sicher jetzt der Bezirk Zwettl. In Krems haben die Einsätze - was vor allem den Baumbruch betrifft - ein wenig nachgelassen. Aber im Bezirk Zwettl sind die Anforderungen noch immer hoch und das wird sicher auch noch in den nächsten Stunden und in den nächsten Tagen noch anhalten“, so Resperger am Donnerstagnachmittag.

Baumbrüche im Bärenwald: Tiere in Sicherheit gebracht

Zu Baumbrüchen ist es auch in den Gehegen im Bärenwald Arbesbach gekommen. Fünf der sechs Bären seien daher in ihre Winterhöhlen gebracht worden, hieß es in einer Aussendung. Lediglich „Brumca“, die sich alljährlich ihre eigene Winterunterkunft „baut“, befinde sich in einem eigenen Gehege, „das unter ständiger Beobachtung steht“.

Die entstandenen Schäden seien derzeit noch nicht abschätzbar, teilte der Bärenwald mit. Nicht nur Zäune und Besucherwege seien in Mitleidenschaft gezogen worden, sondern auch die elektrische Anlage. Die Reparaturarbeiten sind am Mittwoch angelaufen.

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Schulbetrieb ab Freitag wieder „normal“

Am Freitag soll nach dem Eis-Chaos der vergangenen Tage an praktisch allen Schulen wieder normaler Unterrichtsbetrieb herrschen. „Gott sei Dank gehen wir wieder in die Normalität über“, sagte Alfred Grünstäudl, Bildungsbeauftragter für die Region, auf Anfrage.

Keinen Unterricht soll es lediglich in Bärnkopf (Bezirk Zwettl), dem höchstgelegenen Ort des Waldviertels, geben. In Lichtenau (Bezirk Krems) sei Notbetrieb vorgesehen, so Grünstäudl. Die Schulbusse könnten wieder unterwegs sein. Es sei daher davon auszugehen, dass der Großteil der Schüler die jeweiligen Standorte erreichen könne. Wegen der Vereisung waren in den vergangenen Tagen bis zu 20 Schulen im Waldviertel geschlossen geblieben.

Landesweit 60 Straßen von Sperren betroffen

Fünf Bundes- und 55 Landesstraßen sind landesweit von Sperren betroffen. Als „lebensgefährlich“ bezeichnete die Bergrettung die Zufahrt über die gesperrte Mautstraße auf die Hohe Wand (Bezirk Wr. Neustadt), 57 Menschen sitzen dort in ihren Häusern fest - mehr dazu in Hohe Wand: Straße behördlich gesperrt. Probleme gab es auch in Hardegg (Bezirk Hollabrunn), die Zufahrten zur Stadt waren gesperrt. Donnerstagfrüh wurden die Straßen wieder für den Verkehr freigegeben - mehr dazu in Hardegg von Außenwelt abgeschnitten.

Bundesheerpanzer im Burgenland

Auch im Burgenland gibt es weiter Probleme aufgrund des Eiswetters. Im Ortsteil Rosalia in Forchtenstein (Bezirk Mattersburg) sitzen nach wie vor 80 Bewohner in ihren Häusern fest, nachdem sich die Gefahr durch vereiste Bäume noch einmal verschärft hat. Donnerstagfrüh rückte das Bundesheer erneut mit dem Bergepanzer aus - mehr dazu in Rosalia: Bundesheerpanzer rückt erneut aus..

Entspannung in Oberösterreich

Die dramatische Eis- und Raureifsituation im Hausruck-, Inn- und Mühlviertel entspannt sich mit jeder Stunde. Der Wind hat den Nebel verblasen, und mit der Sonne steigen die Temperaturen deutlich - mehr dazu in Raureif: Situation entspannt sich.

Stromausfälle auch in Steiermark

Nach wie vor sind auch rund 2.200 Haushalte in der West- und Oststeiermark ohne Strom. Sie ans Netz zu bringen ist laut Energie Steiermark schwierig, weil noch immer Zufahrtswege versperrt sind. Eine Entschärfung der Situation sei noch nicht in Sicht - mehr dazu in 2.200 Haushalte weiter ohne Strom.

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